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Joggen mit Waldi: Hunde sind ideale Laufpartner

Von Torsten Schäfer 12.07.2007, 06:59

Dortmund/dpa. - Es ist nicht immer leicht, den inneren Schweinehund vor dem Jogging zu überwinden. «Wer einen Hund hat, muss vor die Tür. Diese Gelegenheit kann man für Sport nutzen», sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund.

«Hunde sind als Lauftiere die idealen Partner beim Joggen», sagt Ariane Ullrich, Sprecherin des Berufsverbandes der Hundeerzieher und Verhaltensberater im hessischen Hofheim. Viele der Vierbeiner passen sich dem Tempo ihres Herrchens rasch an. Und sie motivieren - weil sie in der Regel mehr Kondition haben als der Mensch.

Mittelgroße Hunde können ab einem Alter von etwa zehn Monaten ans Joggen herangeführt werden. Bei großen Rassen wie etwa Doggen sollte der Halter bis zu 24 Monate warten. «Bei Tieren ab sieben sollte man prüfen, ob sie noch längere Strecken beschwerdefrei laufen können», sagt Heidi Bernauer-Münz, Tierärztin und Tierverhaltenstherapeutin aus Wetzlar. Große und eher träge Hunde wie Neufundländer sind keine guten Laufpartner: «Im Alter haben größere Rassen oft Hüftprobleme, die durch übermäßiges Laufen verschärft werden können.» Auch kleine Rassen wie Dackel und Yorkshire Terrier eignen sich nur bedingt.

Beim Joggen sollten die Hunde immer wieder etwas trinken können. «Wichtig ist, das Tier während des Laufens genau zu beobachten», sagt Ariane Ullrich, die in Zossen in Brandenburg eine Hundeschule führt. Lässt der Hund den Kopf hängen oder legt er die Ohren an, braucht er eine Pause. An heißen Tagen sollten weder Hund noch Mensch allzu viel Sport treiben. «Wir dürfen nie vergessen, dass Hunde nicht schwitzen können. Sie müssen die Körpertemperatur über kleine Schweißdrüsen in den Pfoten und das Hecheln regulieren», erklärt Udo Kopernik.

Wenn es um die Leine geht, raten Fachleute zu einer Ausführung mit schonendem Halsgeschirr - normale Leinen drücken immer etwas auf die Gurgel. Für den Halter gibt es Hüftgurte zum Befestigen der Leine. «Die sind praktisch, weil man damit Raum für die eigenen Laufbewegungen hat», sagt Bernauer-Münz. Damit der Jogger die Kontrolle über den Hund behält, sollte die Leine nicht länger als etwa zwei Meter sein.

Auch auf den Untergrund kommt es an. «Asphalt hat auf Dauer die Wirkung von Schmirgelpapier», sagt Udo Kopernik. «Die Pfotenballen beginnen dann zu schmerzen.» Besser sind etwa Waldböden - das kommt auch den Gelenken des Herrchens zu Gute.

Gemeinsames Radeln ist schwieriger: Lenkt den angeleinten Hund etwas ab und wechselt er die Richtung, kann ein Sturz die Folge sein. «Auch gut hörende Hunde halten nicht immer die Spur», sagt Bernauer-Münz. Im Handel gibt es Leinen für das Rad, etwa für rund 50 Euro den «Springer»: Die Metallfeder am Rahmen dämpft die Rucke des Hundes an der Leine, die so kurz gehalten werden muss, dass er weder vor noch hinter das Rad läuft. «Natürlich sollte der Hund an der Seite geführt werden, die dem Bürgersteig zugewandt ist», sagt Udo Kopernik.

Beim Radeln geht es schneller voran als beim Joggen. Regelmäßige Pausen sind daher umso wichtiger. Mit ungeübten Tieren sollte nicht länger als 15 Minuten geradelt werden, rät Ullrich. Vom Inline-Skaten mit Hund raten die Experten eher ab, da es noch gefährlicher ist als das Radeln. Das liegt daran, dass das Bremsen nur schwer möglich ist, wenn der Vierbeiner plötzlich zur Seite ausbricht, wie Ariane Ullrich erklärt. «Inline-Skaten geht nur dann, wenn ein Hund sehr gut hört.»