Internationaler Elbebadetag Internationaler Elbebadetag: Tausende Sachsen-Anhalter gehen baden
Magdeburg/dpa. - Er hoffe, dass das Badeverbot für die Elbe in Magdeburgaufgehoben und innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Badestellefreigegeben wird. «Ein einfacher Steg würde ja erstmal als Symbol fürden wieder sauberen Fluss reichen», meinte der Umweltschützer. Unterden Magdeburger Elbebadern waren auch der Umweltdezernent der Stadt,Holger Platz, sowie die Grünenpolitikerin Undine Kurth. «Es war ganzerstaunlich, richtig angenehm», sagte sie nach ihrem Bad.
Sie freue sich über die große Resonanz auf den Elbebadetag. «Dasist es, was wir erreichen müssen, dass die Leute begreifen, was füreinen Schatz sie vor der Haustür haben», sagte Kurth.
Bereits am Vormittag war ein Kunstwerk mit dem Titel «Wir wartenauf die Elbe» enthüllt worden. Aus künstlerisch bearbeitetenhalbierten Baumstämmen zusammengefügt, soll es an eine Wasserwellesymbolisieren. Geschaffen wurde es laut Wendenkampf von Jugendlichenwährend einer Woche der Begegnung.
An 55 Badestellen zwischen Riesengebirge und Nordsee waren dieMenschen zum Sprung ins erfrischende Nass eingeladen. 16 davon lagenin Sachsen-Anhalt. Veranstalter der Aktion war die deutscheUmwelthilfe. Mit dem Badetag sollte darauf hingewiesen werden, dasssich die Wasserqualität des Stroms verbessert hat, aber auch nochviel zu tun ist.
Badelustige konnten sich landesweit beispielsweise inWittenberg, Dessau, Schönebeck, Magdeburg, Tangermünde undHohenwarthe in der Elbe erfrischen. In Hohenwarthe durchschwammeneinige Wagemutige unter dem Beifall etlicher Schaulustiger den Fluss.
Das Gesundheitsministerium Sachsen-Anhalts hatte vorab daraufhingewiesen, dass die Elbe kein öffentliches Badegewässer ist unddeshalb ihr Wasser auch nicht überprüft wird. Das Baden geschehe aufeigene Verantwortung.
Noch 1990 war die Elbe extrem verunreinigt von den Abwässern ausStädten und Betrieben. Erst mit dem Zusammenbruch der DDR-Kombinateund durch milliardenschwere Investitionen in rund 200 deutsche undtschechische Klärwerke sanken die meisten Schadstoff-Belastungen ummehr als die Hälfte. Zugleich verdoppelte sich innerhalb einesJahrzehnts die Zahl der Elbefische auf rund 90 Arten, darunter Lachs,Barbe und Steinbeißer.