Herbstmode Herbstmode: Cool und elegant

Berlin/München/dpa. - Edle Materialien und coole Pose dominieren bei den Herren.Bei den Damen kehrt der elegante Paris-Look zurück auf die Bühne.
Zu den Inspirationsquellen gehört die Band Franz Ferdinand: «Diegehen mit Hemd, Krawatte und Nadelstreifenanzug auf die Bühne», sagtElke Giese vom Deutschen Modeinstitut (DMI) in Berlin. Insgesamtseien die neuen Kollektionen großstädtisch, «intellektuell und vonDistanz geprägt». Klassische Stücke in edler Qualität werden dabeilässig und sportiv getragen.
Den Rock 'n' Roll als Einfluss auf die Mode der kommenden Saisonhat auch Stilberater Georg Stiels aus München ausgemacht. «SchmaleSilhouetten, Lederjacke zu enger Anzughose, smarte Erscheinungen»seien zuletzt auf den Laufstegen der großen Häuser zu beobachtengewesen. Die Formen seien konturiert und erinnerten an die Achtziger.
Eine Kollektion metropolen-inspirierter Looks hat H & M in Hamburgaufgelegt. «Berlin» steht darin etwa für den punkigen Stil der Waver.Ankle Boots bei den Damen oder schmale Sakkos bei den Herren gemahnenan die frühen Achtziger. «Rau, jugendlich und provokant, dabei aberelegant», beschreibt Sprecher Mathias Geduhn die Strömung.
Auch Stefanel hat dem «London Brit Cool» eine Linie gewidmet. MitPunk- und Dandy-Referenzen bezieht sich der «Aristo-Punk»-Look lautdem Unternehmen mit Sitz in Hamburg auf den Mythos der King's Road inLondon. Mango setzt auf einen «City-Look der achtziger Jahre» und beider S.Oliver-Marke comma aus Rottendorf (Bayern) taucht der Ausdruck«Brit Chic» auf. Egal von welcher Marke: Zum britisch inspiriertenSchick zählen laut Stiels Karos in allen Größen, Farben und Formen.
Pate für eine andere Strömung stand der Paris-Chic der Vierzigerund Fünfziger. Viele Marken haben Anleihen davon aufgenommen. «Kurze,taillierte Jacken, gerade Schultern und etwas sehr Feminines» - sobeschreibt den Look Uwe Janssen, Professor für Modedesign an derFachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin.
Neben Lässigem bringt der Großstadt-Schick auch Luxuriöses hervor.«Ich muss bei der aktuellen Mode immer an Audrey Hepburn denken, dieganz in Givenchy gekleidet durch New York spaziert», sagt Janssen.Überhaupt gebe es einen «Trend zum Edleren»: «Man beschränkt sichwieder auf Werte - und die Ausrichtung wird dabei deutlich ruhiger.Das Überdekorierte und Farbige der vergangenen Saisons ist vorbei.»
Dennoch spielt ein Ton die Hauptrolle: Ein dunkles, blaustichigesviolett, Prune oder Mauve genannt, ist laut Elke Giese die Farbe derSaison. Auch Royalblau und Schwarz-Weiß-Kontraste haben die Designeroft eingesetzt. Maßgeblich ist laut sagt Dietrich Metzger vom Verbanddeutscher Mode- und Textil-Designer (VDMD) in Würzburg ein «cleaner»,reduzierter Look und ein Trend zu den «Nichtfarben»: Schwarz sei dasprägende Element. Nur als Kontrast und zur Betonung von Luxus werdenmatte Goldtöne, Kupfer, Nickel und starkes Rot eingesetzt.