Haushalt Haushalt: Keller und Speicher richtig nutzen
Erfurt/Bonn/dpa. - Getränkekisten, Werkzeug, alte Dokumente: In jedem Haushalt sammelt sich einiges an, was selten benutzt wird.
«Der Stauraum, den man benötigt, wird generell unterschätzt», warnt Albrecht von Kirchbach vom Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA) in Bonn. Beim Neubau oder Umzug gilt es deshalb, die vorhandenen Stauräume so effizient wie möglich zu nutzen und zu gestalten.
«Zunächst sollte der Raumbedarf mit einer Check-Liste ermittelt werden», rät von Kirchbach. Beim Umzug müssen die Räume zugeordnet werden. Ein Neubau ermöglicht passgenaue Planung. «Besonders praktisch sind mehrere kleine Lagerräume, denn Lebensmittel müssen unbedingt getrennt von Reinigungsmitteln oder Werkzeug aufbewahrt werden», rät Pia Gaßmann vom Bund Deutscher Hausfrauen (BDH) in Bonn.
Den meisten Stauraum bietet häufig der Keller. Er lässt sich mit Regalsystemen ausstatten, das Material der Wahl ist Metall. «Seine Tragfähigkeit ist deutlich höher als die von Holz», sagt Frank Michel vom Bundesverband der Deutschen Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte in Köln. Werden die Regale an der Wand fixiert, können sie nicht kippen. Holzregale sind nur eingeschränkt nutzbar: Der Boden muss dafür absolut trocken sein. «Wenn die Holzfüße feucht werden, quellen sie auf.»
Neben Regalen mit Pfosten und Einhängeböden gibt es Wand gebundene Varianten. «Die Böden werden in vertikale Schienen eingehängt», sagt Michel. Solche Systeme haben den Vorteil, dass der Fußboden frei bleibt. «Man muss immer damit rechnen, dass mal die Waschmaschine ausläuft oder ein Wasserrohr bricht. Dann sind Regalböden auf der Erde oder Schränke ohne Füße ein Problem», warnt Gaßmann.
Wenn sie im Keller Nahrungsmittel vorfinden, nisten sich schnell Mäuse oder Ratten ein. «Wichtig ist deshalb, dass Fenster und Türen gerade im Winter gut geschlossen gehalten werden. Fenstergitter allein sind kein Hindernis für die Nager», sagt Rainer Gsell vom Verband für Schädlingsbekämpfung in Bonn.
In Kellerregalen sind auch Heimwerkerutensilien, verpackte Schuhe und Haushaltsgeräte gut aufgehoben. Ordnung schaffen Papp- und Kunststoffkisten. «Beim Einräumen ist das wichtigste Prinzip: Das Leichteste kommt nach oben», erinnert Heimwerker-Experte Michel. Eine Leiter oder ein Tritthocker sollte griffbereit stehen.
In einem trockenen Keller kommen auch Kleidungsstücke unter. «Ein alter Schrank oder ein Rollenständer mit Kunststoffhaube sind gute Lösungen», sagt Pia Gaßmann vom Hausfrauenbund. Im Zwischenlager sind Gewebe aber vor Motten nicht sicher. «Sie nutzen alle Textilien, die nicht aus Kunstfaser bestehen, als Brutunterlage. Einen Schutz gibt es nicht», erläutert Schädlingsbekämpfer Gsell.
Wer einen Speicher hat, kann auch dort fast alles einlagern. «Nur Lebensmittel sind unter dem Dach weniger gut aufgehoben: Sie vertragen die starken Temperaturschwankungen nicht», betont Gaßmann. Doch die Ausstattung des Speichers gestaltet sich oft schwierig: «Aufstellregale sind hier nicht geeignet. Durch die Schrägen entsteht eine individuelle Einbausituation», sagt Michel. Holz sei das ideale Material: Es lasse sich leichter bearbeiten und einpassen als Metall.