Hausbau Hausbau: Treppen prägen Hausflure
Augsburg/dpa. - etage" breit und flach geneigt geplant. In Schlössern der Renaissance und des Barocks waren die Treppenanlagen aufwendig und kostspielig gestaltet und beanspruchten viel Raum. Zu Gesindekammern und ärmlichen Behausungen führten oft nur steile Stiegen.
Auch in modernen Einfamilienhäusern können Treppen luxuriös oder unter rein funktionalen Gesichtspunkten konzipiert sein. "Da sich Treppen als feste Einbauten im Haus später nicht einfach auswechseln oder verändern lassen, sollten Bauherren rechtzeitig planen, wie und wo sie die Verbindung zwischen den Etagen schaffen", rät der Architekt Thomas Drexel aus Augsburg.
"Als Standort bieten sich der Eingangsbereich, die Diele oder der Wohnraum an", sagt Drexel. Entscheidend für die Treppenform sei, wie viel Raum der Wohnungstreppe zugewiesen wird. "Eine Treppenraumfläche von unter drei Quadratmetern weist meist auf eine sehr kleine und somit steile Treppe hin", erklärt Heinz Lammers, technischer Leiter der Treppenmeister Partnergemeinschaft in Dettingen.
Größtenteils würden Treppen heute viertel- oder halbgewendelt geplant, drehten sich also von der Antrittsstufe bis zum Austritt um
90 oder 180 Grad. Eine bequem begehbare Treppe mit einer Laufbreite von 90 bis 100 Zentimetern beginnt ab zirka 3,5 Quadratmetern. "Besonders bequem zu begehen sind einläufige Treppen", sagt Drexel - also Treppen, bei denen die Stufen gerade verlaufen und alle die gleiche Auftrittsfläche haben.
Spindeltreppen seien ein beliebtes architektonisches Gestaltungsmittel. Sie wirken großzügig, besitzen aber einen geringeren Auftritt. Sperrige Gegenstände wie Wäschekörbe sind auf solchen Treppen schwieriger zu transportieren.
Neben der Ästhetik spielt die Sicherheit eine Rolle. "Stürze auf Treppen und im Treppenbereich zählen zu den häufigsten Unfallursachen in Privathaushalten", sagt Susanne Woelk von der Aktion "Das Sichere Haus" in Hamburg. Wichtig für die Sicherheit sei auch das sogenannte Steigungsmaß, also das Verhältnis von Auftrittsfläche zur Stufenhöhe. Bequem und sicher sei eine Treppe, wenn sie ein Steigeverhältnis von 28 zu 17 Zentimetern einhält.
Zu jeder sicheren Treppe gehört ein schützendes Geländer. "Der Sprossenabstand darf zwölf Zentimeter nicht überschreiten, damit Kinderköpfe nicht durch die Sprossen passen", sagt Woelk. Für kleine Kinder könne unterhalb des Geländers noch zusätzlich ein zweites, niedrigeres angebracht werden. Handläufe sollten in jedem Fall über die erste und letzte Stufe herüberragen. Setzstufen, also geschlossene Stufen, verhinderten, dass Kleinkinder zwischen den Stufen durchrutschen können.