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Handwerk Handwerk: Feuer und Flamme für Kachelöfen

Von Tim Braune 21.01.2003, 12:07
Das Archivbild vom 20.12.2000 zeigt einen Vater, der zusammen mit seinem Sohn das Feuer in einem Kaminofen in einer Münchner Wohnung betrachtet. Knisternde Flammen, wohlige Wärme und tanzende Schatten an den Wänden: Immer mehr Deutsche verbinden Romantik mit einer guten Öko-Bilanz und lassen sich Kamine und Kachelöfen in ihre Häuser einbauen. (Foto: dpa)
Das Archivbild vom 20.12.2000 zeigt einen Vater, der zusammen mit seinem Sohn das Feuer in einem Kaminofen in einer Münchner Wohnung betrachtet. Knisternde Flammen, wohlige Wärme und tanzende Schatten an den Wänden: Immer mehr Deutsche verbinden Romantik mit einer guten Öko-Bilanz und lassen sich Kamine und Kachelöfen in ihre Häuser einbauen. (Foto: dpa) dpa

Düsseldorf/dpa. - Knisternde Flammen, wohlige Wärme und tanzende Schatten an den Wänden: Immer mehr Deutsche verbinden Romantik mit einer guten Öko-Bilanz und lassen sich Kamine und Kachelöfen in ihre Häuser einbauen. In 2,3 Millionen Haushalten gibt es bereits eine Feuerstelle. In diesem Jahr sollen mehrere tausend Öfen hinzukommen, berichtete am Dienstag die Ofenbauerbranche, der etwa 2500 mittelständische Betriebe angehören. Das feurige Geschäft lohnt sich: 6000 Euro und mehr kostet der Einbau eines hochwertigen Kachelofens.

«Der Gestaltungsvielfalt sind fast keine Grenzen gesetzt. Manche wollen den klassischen offenen Kamin, andere einen mit Solarenergie unterstützten Kachelofen», sagt der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft, Michael Toplak.

Wer das ganze Haus mit gesunder Strahlungswärme heizen möchte, muss kräftig investieren. Architekten und Ofenbauer bieten Komplettlösungen an, bei denen ein Kachelofen das Herzstück eines ökologisch ausgewogenen Niedrig-Energie-Hauses ist.

Der Wunsch nach Lagerfeuerromantik schont den Geldbeutel: Offene Kamine sind günstiger, bieten ein unverwechselbares Ambiente, aber auch eine schlechtere Heizleistung. Häufig werden Glasscheiben in den Kamin eingesetzt, um einen Funkenflug zu vermeiden. Denn wer einen offenen Kamin unbeaufsichtigt lässt, verliert im Brandfall den Versicherungsschutz.

«Ein Kachelofen oder ein Kamin ist eben nicht nur ein einfaches Heizgerät, sondern auch ein besonderes Wohnmöbel», beschreibt Toplak den hohen Anspruch der Kunden. Am liebsten wird Holz verfeuert. Selbst die Asche kann im Garten als wertvoller Dünger genutzt werden. Bequemer sind gasbefeuerte Kamine. Auf Knopfdruck springt die Feuerstelle an, Holzimitate verfärben das eigentlich blau brennende Gas in ein warmes, flackerndes Flammenspiel.

Diesen beruhigenden Anblick garantieren auch Deko-Kamine, die in unzähligen Varianten im Fachhandel angeboten werden. Statt Holzscheiten glimmt dann zwar nur ein Heizstrahler, die Flammen wirken bei hochwertigen Ausführungen aber täuschend echt.

Einer der Marktführer, die niederländische Ruby Decor, preist die künstlichen Kamine als «hervorragende Alternative für Menschen in Mietshäusern, wo es keinen Rauchabzug oder feuerrechtliche Auflagen gibt». Die Deko-Kamine, die kleinere Räume beheizen können, kosten zwischen 1200 und 3200 Euro.

Ofenbauer Michael Toplak allerdings ist der Ansicht, dass die industriellen Nachbauten auf Dauer keine echte Konkurrenz für handgefertigte Öfen und Kamine sind: «Da können sie gleich den Fernseher anmachen und ein Flammen-Video laufen lassen.»

(Internet: Kamine und Kachelöfen: http://www.kachelofenwelt.de, www.der-rote-hahn.de, www.rubydecor.com)