Glitzernde Wasserflächen für den Garten
Bonn/dpa. - Die Sonne spiegelt sich auf der Wasserfläche, Libellen fliegen darüber hinweg, Seerosen öffnen ihre makellosen Blüten. Ob Teich oder Tümpel, strenges Becken oder alter Waschzuber: Wasser macht den Garten erst perfekt.
An erster Stelle steht die Entscheidung: Unbepflanztes Wasserbecken oder Teich. Ein Becken kann vorzüglich in den Garten passen. Aber das Wasser muss ständig sauber gehalten werden. Geschieht das nicht, wird es trübe, und bald bevölkern Massen an Mückenlarven das Wasser. Streng genommen ist das unbepflanzte Becken ein gestörtes Gewässer. Ihm fehlt die Reinigungskraft der Pflanzen, die sich in der Natur von alleine ansiedeln würden.
Sumpf-, Wasser- und Schwimmblattpflanzen reichern das Wasser mit Sauerstoff an, sorgen für die Umsetzung und Verarbeitung von Nährstoffen und halten so das Wasser sauber. Sind zu viele Nährstoffe im Wasser gelöst, gibt es zwar auch hier Algenwatten. Trotzdem bleibt das Wasser selbst klar. Bereits der Standort entscheidet darüber, wie stark die Algenmenge im Teich ausfallen wird. Nur an einem sonnigen Platz entwickeln sich Sumpf- und Wasserpflanzen gut.
Ungünstig sind Bäume in unmittelbarer Nachbarschaft, die Blüten, Laub und Früchte ins Wasser fallen lassen. Sie sorgen für ständigen Nährstoffeintrag, der das Algenwachstum explodieren lässt. Die meisten im Handel angebotenen Mittel stoppen das Algenwachstum, indem sie den Säuregehalt des Wassers erhöhen. Das eigentliche Problem der zu reichlichen Nährstoffe löst das aber nicht. Dagegen hilft nur Abfischen und Kompostieren.
Für viele Menschen ist die Seerose ein Muss bei der Teichbepflanzung. Sie ist aber nur eine Facette im engen Zusammenspiel der Pflanzen im und um den Teich. Sie alle tragen ihren Teil zum sauberen Wasser bei. Gänzlich untergetaucht leben die Unterwasserpflanzen wie Krebsschere (Stratiotes aloides), Wasser-Hahnenfuß (Ranunculus aquatilis) oder Hornblatt (Ceratophyllum demersum). Viele von ihnen schwimmen frei im Wasser.
Schwimmblattpflanzen breiten ihre Blätter und Blüten auf oder über der Wasseroberfläche aus. Die Seerose ist der prominenteste Vertreter. Aber auch die Seekanne (Nymphoides peltata), der Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), mit seinen Markstück-großen Blättchen oder die Wassernuss (Trapa natans) verhalten sich so. Die meisten von ihnen wurzeln im Teichboden. Damit sie die Oberfläche erreichen können, darf das Wasser nicht zu tief sein. Die heimische Seerose (Nymphaea alba) schafft 80 bis 120 Zentimeter Wassertiefe. Die meisten Seerosen-Sorten lieben Wassertiefen von 40 bis 60 Zentimeter.
Dort wo das Wasser flacher wird, haben Sumpf- und Flachwasserpflanzen ihren Platz. Rohr- und Igelkolben fühlen sich bei 20 bis 30 Zentimeter Tiefe wohl. Für die gelbe Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus), den zierlichen weißen Froschlöffel (Alisma) und das blaue Hechtkraut (Pontederia) dürfen es 10 bis 20 Zentimeter sein. Der gut durchfeuchtete Sumpf am Teichrand ist dagegen der Lebensbereich für Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Bachbunge (Veronica beccabunga) und Blutweiderich (Lythrum).
Zumindest an einer Stelle sollte der Teich eine Wassertiefe von 80 Zentimeter messen - so dass eine Stelle selbst bei starker Kälte frostfrei bleibt. Wird es kalt, werden die Seerosen hierher gerückt.