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Impulse aus der Wissenschaft Wie eine Entscheidung leichter fällt: Zwei Methoden

So viele Möglichkeiten, etwa wenn's darum geht, eine Reise zu buchen - manchmal ist die Auswahl so groß, dass wir nicht weiterkommen. So kann man sie verkleinern und zum Ergebnis kommen.

Von dpa 02.06.2025, 00:05
Was ist mir wichtig, was sind Prioritäten? Das kann helfen, Optionen auszuschließen und zu einer Entscheidung zu gelangen.
Was ist mir wichtig, was sind Prioritäten? Das kann helfen, Optionen auszuschließen und zu einer Entscheidung zu gelangen. Finn Winkler/dpa/dpa-tmn

Berlin - Viele tun sich mitunter schwer, eine Entscheidung zu treffen. Dabei gilt: Wer weiß, was er oder sie will und was wie wichtig ist, kann sich leichter entscheiden. Wir alle kennen das Problem: Wir wollen Urlaub machen und suchen ein Hotel, das unseren Bedürfnissen entspricht. Und es gibt viele, viele Optionen. „Die will und kann ich mir gar nicht alle anschauen“, sagt Prof. Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin.

Ihm zufolge helfen zwei Methoden, die die Entscheidung leichter machen können:

1. Das Ausschlussverfahren nach Aspekten

„Wenn ich etwa für mich als mein wichtigstes Kriterium festlege, dass das Hotel in Strandnähe liegt, kann ich im ersten Schritt sagen: Alle Hotels, die weiter als 1.000 Meter vom Strand weg sind, gucke ich gar nicht an“, so Hertwig.

Und dann kommt mein zweitwichtigster Aspekt ins Spiel, zum Beispiel, dass das Hotelzimmer eine bestimmte Größe haben sollte. So verkleinert man Schritt für Schritt die Menge der Optionen, die man überhaupt noch betrachtet. Und am Ende des Ausschlussverfahrens bleiben nur eine oder sehr wenige Optionen übrig. Dabei kann es natürlich sein, dass ein Hotel, das viele andere Vorteile bietet, sehr früh rausfällt, weil es zum Beispiel 2.000 Meter vom Strand weg ist. „Aber das ist okay, weil es schließlich auch mein wichtigstes Kriterium war“, so Hertwig.

2. Die Satisficing-Heuristik

Dabei überlegt man für sich selbst, welche Anforderungen die Unterkunft erfüllen soll – zum Beispiel Preis, Lage Ausstattung – und schaut dann die Optionen mit diesen Dimensionen im Kopf an. Das erste Angebot, das in Bezug auf diese Dimensionen „gut genug“ ist, wählt man dann aus, erklärt Hertwig. Diese Entscheidungsmethode erlaube uns, möglicherweise sehr schnell eine Entscheidung zu treffen. Dabei gehe es nicht darum, dass wir die allerbeste Unterkunft finden. „Sie muss im Sinne unseres selbst definierten Anspruchsniveaus einfach nur gut genug sein“, so Hertwig.