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HIIT, Tabata, Pilates Was ist was im Fitnessstudio-Kursplan?

Auf ins Fitnessstudio! Vielleicht nehmen auch Sie diesen Vorsatz mit ins neue Jahr. Und sind beim Studieren des Kursplans voller Fragezeichen. Was ist was? Und vor allem: Was passt zu mir?

Von Gespräch: Ricarda Dieckmann, dpa Aktualisiert: 11.06.2023, 04:05
Sie wollen Ihre Körpermitte ordentlich kräftigen? Dann könnte Pilates etwas für Sie sein.
Sie wollen Ihre Körpermitte ordentlich kräftigen? Dann könnte Pilates etwas für Sie sein. Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Saarbrücken - Vielleicht wollen Sie sich fitter fühlen. Etwas gegen die Rückenschmerzen tun, die sich nach langen Schreibtischtagen melden. Oder Muskeln definieren, ein paar Kilogramm Gewicht verlieren.

Es gibt viele Gründe, in den Sport einzusteigen. Und mindestens genauso viele Varianten, wie ein Training aussehen kann. Denn die Kurspläne von Fitnessstudios bieten ordentlich Auswahl. Und oft weiß man auf den ersten Blick gar nicht, was genau im Kursraum zu erwarten ist. Ein Überblick:

Hochintensives Intervalltraining (HIIT): Wenig Zeit, viel Effekt

Nach der Übungsphase folgt eine Pause, die bei HIIT allerdings nur kurz ausfällt. „Die Intensität bleibt dauerhaft relativ hoch und in den Pausen wird sich nicht vollständig erholt“, beschreibt Elisabeth Graser. Sie ist selbst Fitnesstrainerin und doziert an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) in Saarbrücken.

HIIT trainiert damit die Ausdauer, aber auch die Kraft. „Wer hier mitmacht, will hauptsächlich ein bisschen Gewicht verlieren, Fett abbauen, den Körper straffen - was dieses Training wirklich gut unterstützen kann“, sagt Graser.

Tabata: Vier Minuten Höchstleistungen

Der Name geht übrigens auf den japanischen Sportwissenschaftler Izumi Tabata zurück. 1996 kam er in einer Studie mit olympischen Eisschnellläufern zu dem Fazit, dass ihre Leistung durch Tabata-Training enorm gesteigert werden kann.

Indoor Cycling: Strampeln, angetrieben vom Beat

„Durch die Einstellung von verschiedenen Widerständen und Fahrtechniken werden Berge, Täler, Ebenen - so wie in der Natur - simuliert“, sagt Elisabeth Graser. Es wird im Stehen gefahren, im Sitzen, manchmal auch dynamisch - je nachdem, was der Trainer oder die Trainerin vorgibt.

Aber das ist noch nicht alles: „Musik ist in diesem Kursprogramm ein sehr wichtiger Faktor und wird in die Fahrtechniken einbezogen - damit alles im Beat und entsprechend motivierend abläuft“, sagt Graser.

Funktionelles Training: Hier muss nicht nur der einzelne Muskel ran

Also ein Gegenentwurf zur Beinpresse im Fitnessstudio, die nur die Muskulatur in den Beinen kräftigt. Eine Übung, die ins funktionelle Training passt, ist etwa der Liegestütz. Denn der spricht nicht nur die Muskulatur in den Oberarmen an, sondern fordert auch den Rumpf.

Im Kurs gibt es also Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, aber auch mit Equipment wie Trainingsbändern oder Hanteln. Übrigens: Richtig bekannt wurde das funktionelle Training durch die deutsche Fußballnationalmannschaft von 2006, die ebenfalls nach diesem Prinzip trainiert hat, so Graser.

Pilates: Nicht nur für den Körper, auch für den Geist

Pilates trainiert den ganzen Körper - mit Fokus auf der Stabilisierung des Rumpfes. „Alle Bewegungen gehen vom Körperzentrum aus, dem sogenannten Powerhouse, das von den tiefen Bauchmuskeln, der Rücken- und Beckenbodenmuskulatur gebildet wird“, sagt Graser.

Anders als bei anderen Fitnesssportarten steht hier auch der Atem im Fokus. „Die Bewegungen werden dem eigenen Atemrhythmus angepasst - es trainieren also nicht alle im selben Beat“, sagt Graser.

Während es bei anderen Sportarten um noch eine Wiederholung mehr, das pure Auspowern geht, steht beim Pilates die Qualität der Bewegung im Mittelpunkt, also ihre präzise Ausführung.