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Was hilft Was hilft: Lästige Blutsauger - hartnäckige Mythen über Läuse

24.11.2015, 12:38
Um Kopfläuse loszuwerden, raten Experten zu speziellen Mitteln.
Um Kopfläuse loszuwerden, raten Experten zu speziellen Mitteln. dpa Lizenz

Sie verbreiten sich in Windeseile und hinterlassen Bisse, die jucken. Kopfläuse. Doch wie fängt man sich die lästigen Tierchen eigentlich ein? Und viel wichtiger: Wie wird man sie wieder los? Das Portal www.gesundheitsinformation.de klärt auf.

Hygiene spielt keine Rolle

Kopfläuse nisten sich vor allem bei Kindern ein. Die Übertragung erfolgt dabei fast immer durch direkten Körperkontakt, etwa wenn Kinder zusammen spielen und dabei die Köpfe zusammenstecken. Manche Menschen glauben, Kopfläuse seien eine Folge von schlechter Hygiene. Ein Irrglaube! Den Läusen ist es völlig gleichgültig, ob sie sich auf einem schmutzigen oder auf einem frisch gewaschenem Kopf befinden. Sie ernähren sich von Blut, nicht von den Haaren selbst.

Lange Haare sind nicht anfälliger

Die Zeiten, in denen besorgte Eltern ihren Kindern einen praktischen Kurzhaarschnitt verpassten, um das Läuserisiko zu senken, sind mittlerweile vorbei. Die Haarlänge hat, wenn überhaupt, nur einen geringen Einfluss auf das Ansteckungsrisiko. Einen Nachteil hat eine lange Mähne allerdings schon: In langen, dichten und lockigen Haaren sind die Parasiten schwerer zu finden.

Das Haus muss NICHT desinfiziert werden

Um die Verbreitung von Kopfläusen zu verhindern, sollte man den Kopf-zu-Kopf-Kontakt zwischen Kindern vermeiden. Da Kopfläuse alle drei bis vier Stunden Blut saugen müssen, ist eine Verbreitung über Gegenstände unwahrscheinlich. Läuse trocknen schon nach einigen Stunden aus. Tiere, die mit Kämmen aus dem Haar gefischt werden, sind meist verletzt und nicht mehr lebensfähig.

Völlig ausschließen lässt sich eine Übertragung über Kämme, Bürsten oder Mützen trotzdem nicht. Wer ganz sicher gehen will, sollte darauf achten, dass Kinder sie nicht teilen. Eine Wäsche in 60 Grad heißem Wasser tötet die Läuse auf den Gegenständen zudem sicher ab. Es ist allerdings nicht nötig, gleich den ganzen Haushalt zu desinfizieren. Bettwäsche können unsichere Eltern aber einfach waschen und Kuscheltiere für einen Tag in einen verschnürten Kunststoffsack stecken – so sterben die Läuse ganz sicher ab.

Kinder mit Läusen dürfen nicht zur Schule

Eine lebende Laus oder lebensfähige Eier zu finden, ist der einzige sichere Nachweis dafür, dass ein Kind auch wirklich Kopfläuse hat. Um diese loszuwerden, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten:

Das Auskämmen wird nur als Ergänzung empfohlen, um Läuse restlos zu beseitigen. Insektizide sind grundsätzlich wirksam. Allerdings haben Kopfläuse gegen manche der Shampoos über die Jahre Resistenzen entwickelt, weshalb sie mittlerweile weniger gut wirken als früher.

Es gibt aber auch Haarprodukte auf Basis von Silikonöl, die ohne Insektengift auskommen. Diese Mittel bedecken die Kopfläuse mit einer Ölschicht, sodass sie ersticken. Ganz wichtig: Solange ein Kind nicht läusefrei ist, darf es aber nicht zurück in die Schule, das schreibt der Gesetzgeber vor.

(jto)