Verbraucherschutz Verbraucherschutz : So viel Zucker steckt in WM-Snacks

Während die Deutsche Nationalmannschaft in Brasilien kickt, greifen Erwachsene vor dem Fernseher gerne zu Bier, Chips und Schokolade. Für die Kinder stehen ohnehin jede Menge Süßigkeiten im WM-Design bereit. In den süßen Snacks steckt viel zu viel Zucker, warnt die Verbraucherzentrale Hamburg. Für 14 süße Lebensmittel, die mit WM-Design werben, haben die Verbraucherschützer den jeweiligen Zuckergehalt aufgeschlüsselt. Von Softdrinks wie Pepsi und Cola, über Haribo bis zur Kinderschokolade.
Wer bei der Fußball-Weltmeisterschaft seine Nerven mit Schokolade und Süßigkeiten stärken will, hat sein tägliches Zuckerlimit schnell erreicht. Und wer während eines Spieles eine ganze Packung leert, hat den empfohlenen Bedarf sogar um ein Vielfaches überschritten.
Schon mit einem kleinen „Spielmacher Knoppers“ nimmt man rund sieben Gramm Zucker zu sich. Wer eine 200-Gramm-Tüte Haribo Tropifrutti im „Brazil Mix“ verputzt, hat auf einmal 126 Gramm Zucker konsumiert. Und wer dazu mal eben eine 1,5 Liter Flasche Cola trinkt, packt noch rund 160 Gramm Zucker drauf.
25 Gramm Zucker pro Tag
Bei ihren Berechnungen orientieren sich die Verbraucherschützer an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Die WHO möchte erreichen, dass wir statt der bisher empfohlenen zehn Prozent möglichst nur noch fünf Prozent unseres täglichen Kalorienbedarfs über Zucker decken. Dadurch, so die Hoffnung der Gesundheitsexperten, sollen die Gefahren von Fettleibigkeit, Diabetes und Karies verringert werden.
Konkret bedeutet die Richtlinie, dass ein normalgewichtiger Erwachsener pro Tag nur etwa 25 Gramm Zucker (etwa sechs Teelöffel) konsumieren sollte. Bislang lag der Wert bei 50 Gramm. Tatsächlich essen die Menschen in westlichen Industrieländern jedoch wesentlich mehr Zucker.
Vor allem Kinderlebensmittel mit viel Zucker
„Wir wollen niemandem die Fußball-WM vermiesen“, sagt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg, „doch wer die verlockenden Angebote mit WM-Logos, Deutschlandflaggen und Spieler- oder Fußballbildern im Juni und Juli zu oft isst, hat sein tägliches Zuckerlimit schnell erreicht und oft sogar mehrfach überschritten.“
Dabei sollen beispielsweise Kindergartenkinder laut der geplanten Empfehlung der WHO nur noch 19 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen. „Umso schlimmer ist es, dass vor allem Kinderlebensmittel und Getränke mit viel Zucker im WM-Design vermarktet werden“, meint Schwartau.
Wie viel Zucker im Einzelnen in den WM-Snacks steckt, lesen Sie in der Bildergalerie.