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Tourismus Tourismus: Trockener Sand als Erste Hilfe gegen Mallorca-Quallen

07.07.2005, 11:51

Hamburg/dpa. - Trockener Sand hilft nach Verbrennungen durch dieLeuchtqualle, die derzeit im Mittelmeer rund um Mallorca verstärktvorkommt. Der trockene Sand nehme den noch auf der Haut befindlichenTentakelfäden die Feuchtigkeit und verhindere weitere Verbrennungen,erklärt der Quallenexperte Gerhard Jarms vom Zoologischen Institutder Universität Hamburg in einem dpa/gms-Gespräch am Mittwoch. «Die Nesselkapseln der Quallen pumpen sonst noch nach.»

Laut Berichten der Lokalpresse sind vor der Westküste Mallorcas,östlich von Menorca sowie vor Cabrera bereits zahlreicheLeuchtquallen gesichtet worden. Ein Strand in Deià auf Mallorca habezeitweise gesperrt werden müssen. An der Costa Brava und den Strändenbei Barcelona wurden den Berichten zufolge in den vergangenen Tagenrund 5000 Badegäste wegen Verbrennungen behandelt.

Empfindliche Leute sollten dem Experten zufolge nach einerQuallenverbrennung ein Antihistaminikum auftragen. Die Berührung mitden bis zu einem Meter langen Tentakeln der Leuchtqualle (Pelagianoctiluca) sei auf jeden Fall schmerzhaft. «Rötungen gibt es immer.»Zu den weiteren möglichen Symptomen zählen zudem lang anhaltenderJuckreiz, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.

Sind die faustgroßen Quallen an einem Strand häufig, helfe nur einBadeverzicht. Zu erkennen sind sie an ihrer rosa Färbung und derwarzigen Schirmoberfläche. Weil die gallertartigen Tiere aber denMeeresströmungen und Winden ausgeliefert sind, werden auf denMittelmeerinseln zu einer Zeit aber nur immer einige Strändebetroffen sein.

Massenvermehrungen von Quallen kommen Gerhard Jarms zufolge immerwieder vor, wenn für die Tiere günstige Umweltbedingungenzusammenkommen: Wenn beispielsweise wenig Fische vorhanden sind,welche die Quallenlarven fressen, gleichzeitig aber für diese genugFutter vorhanden ist, könne es sein, dass ungewöhnlich vieleExemplare einer Quallengeneration erwachsen werden. «Stehen die Windeungünstig, werden die Quallen zusammengetrieben und gelangenin Küstennähe.»

Laut Jarms sind die jetzt gesichteten erwachsenen Leuchtquallenwahrscheinlich rund drei bis vier Monate alt. «Die können noch zweibis drei Monate leben.» Haben Winde und Strömungen die Küsten derBalearen und die Costa Brava bis September nicht schon Quallenfreigemacht, werden Badende in diesem Sommer wohl an einigen SträndenSpaniens mit den Giftzwergen leben müssen.