Studie aus England Studie aus England: Eklige Festival-Souvenirs und andere Bakteriendschungel

Köln - Vermatschte Schlafsäcke in übelriechenden Zelten, ungewaschene Haare und Erinnerungen an dreckige Dixi-Toiletten, deren Kapazitätsgrenzen schon lange überschritten sind. Diese Souvenirs sind erfahrenen Festivalbesuchern nach einer erfolgreichen Saison durchaus bekannt.
Doch es gibt einen Bakterien-Hort, der leicht übersehen wird. Eine Studie der britischen University of Surrey fand heraus, dass Festivalarmbändchen nicht nur die Relikte vergangenen Hedonismus sind, sondern auch wahre Bakterienschleudern.
Die Wissenschaftler rund um die Mikrobiologie-Professorin Dr. Cottell untersuchten zwei Festivalarmbändchen des Reading Festivals aus dem Jahr 2013, die seitdem getragen wurden. Zwar entdeckten sie die gängigen Bakterienstämme wie Staphylokokken und Mikrokokken, jedoch war deren Konzentration auf den Armbändchen 20 Mal so hoch als auf herkömmlichen Kleidungsstücken.
Lebensmittelvergiftungen
Professorin Cottell empfiehlt jedem, der in der Lebensmittelausgabe oder in der Krankenpflege arbeitet, die Armbändchen nach dem Festivalbesuch zu entfernen. Die besagten Bakterien könnten zu Lebensmittelvergiftungen führen, im Falle von kleinen Wunden sogar zu Blutvergiftungen.
Lesen Sie im nächsten Abschnitt, welche Bakterienkolonien im Alltag auf Sie warten.
Sechs weitere Bakterienschleudern:
1. Auf Toiletten fühlen sich viele besonders gefährdet. Doch ihre Sorge ist meistens unbegründet, sofern die sanitären Einrichtungen regelmäßig gereinigt werden. Zwar lässt sich hier eine erhöhte Keimzahl feststellen, doch ist diese nicht besorgniserregend.
2. Der Küchenschwamm: Meistens einige Wochen im Gebrauch, finden sich auf ihm zahlreiche Darm- und Hautbakterien, aber auch Fäkalkeime. Die Bakterien werden durch Lebensmittel übertragen und führen im schlimmsten Fall zu Lungenentzündungen und Blutvergiftungen.
3. Die gefürchteten öffentlichen Verkehrsmittel sind gar nicht so schlimm, wie häufig angenommen. Metallstangen sowie der Knopf für einen Haltewunsch sind unbedenklich. Doch die Sitze stellen Bakterienkolonien dar, da sie selten bis gar nicht gereinigt werden.
Gummibänder von Rolltreppen sind, entgegen des gängigen Vorurteils, relativ harmlos. Hier finden sich vergleichsweise wenige Bakterien.
4. Allerdings sind Gebrauchsgegenstände im Büro unterschätzt. Türklinken, Telefonhörer, Maus und Tastatur sind ein wahres Eldorado für Bakterien und Keime. Hier finden sich bis zu 3900 Mikroben auf einem Quadratzentimeter (Zum Vergleich: auf der Klobrille sind es 8). Doch nicht nur alltägliche Bakterien nisten sich hier ein, sondern auch Darm- sowie Fäkalkeime.
5. Einen weiteren Übeltäter stellt der Einkaufswagen dar. Hier wimmelt es von klassischen Keimen, aber auch von ansteckenden Krankheitserregern, die zu Durchfall führen könnten.
6. Auch das Smartphone ist nicht keimfrei. Hier lässt sich ebenfalls eine große Anzahl von Staphylokokken und Fäkalkeimen entdecken.
Wer sich nun vom Alltagsleben verabschieden und in eine dauerhafte Quarantäne stecken will, kann beruhigt werden. Zum einen ist der menschliche Körper natürlicherweise ein Bakterienhort, da uns auch „gute“ Bakterien schützen und zum anderen lassen sich einfache Verhaltensregeln für einen keimfreien, sorgenfreien Alltag befolgen.
Vor dem Essen und nach jedem WC-Besuch sollten Sie sich mindestens 20 Sekunden die Hände waschen und anschließend gründlich abtrocknen, ansonsten können sich Keime und Bakterien vermehren.

