Schlankheitsmittel Schlankheitsmittel: Apfelessig bewirkt keinen Gewichtsverlust
Halle/MZ. - Grundsätzlich werde zwischen verschiedenen Schlankheitsmitteln unterschieden: Entwässerungsmittel, Abführmittel, Tees, rezeptpflichtige Medikamente, die als Appetitzügler wirken oder die Fettverdauung vermindern, Medizinprodukte auf Zellulose-, Alginat- oder Collagenbasis, die die Sättigung fördern, Medizinprodukte mit Chitosan, die die Fettverdauung hemmen sollen und diätetische Lebensmittel als Mahlzeitenersatz. Daneben gebe es Produkte, denen eine gewichtsreduzierende Wirkung zugeschrieben wird: Zitronensaft, Apfelessig oder fettschmelzende Cremes und Bäder. "Diese bewirken aber keine Gewichtsreduktion", betont Müller.
"Aus ernährungsmedizinischer Sicht raten wir von Mitteln ab, die als Entwässerungs- oder Abführmittel wirken", betont Müller. Diese gehören in die Hand des Arztes und haben andere Einsatzgebiete.
Ernährungsmedizinisch differenziert zu betrachten sind nach Müllers Auffassung die rezeptpflichtigen Medikamente Reductil (enthält Sibutramin) und Xenical (enthält Orlistat). In Studien wiesen beide deutliche Effekte nach, so Müller.
Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung und eines interdisziplinären Übergewichtsprogrammes sei die Xenical- und unter Vorbehalt auch die Reductil-Einnahme sinnvoll.
Die freiverkäuflichen Medizinprodukte CM3 Alginat, BMI 23 oder Matricur auf Ballaststoff- oder Collagenbasis seien aus ernährungsmedizinischer Sicht empfehlenswert, da sie die Sättigung fördern. Im Rahmen einer sinnvollen Ernährungsweise würden sie Übergewichtigen helfen, das Hauptproblem, den Hunger, zu bekämpfen, erklärt Müller. Die Wirkung von Chitosan zu bewerten sei schwierig, da die Studienaussagen widersprüchlich seien.
Die besten Studiendaten hätten sich für diätetische Lebensmittel ergeben, die ein proteinmodifiziertes Fasten ermöglichen. Beliebt seien hier Slimfast, Modifast oder die Produkte, die im Rahmen der ärztlichen Übergewichtsprogramme von Optifast, FormMed, BodyMed oder Precon angeboten werden. Nach einer Schulung und bei dauerhafter Ernährungsumstellung seien diese Müller zufolge ernährungsmedizinisch empfehlenswert.