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Osteoporose Osteoporose: Milch schützt vor Knochenbrüchen

Von Kerstin Metze 23.04.2004, 14:50

Halle/MZ. - Schleichend und meist unbemerkt schreitet die Krankheit voran. Oft deuten erst eine scheinbar harmlose Fraktur am Unterarm, kleine Wirbeleinbrüche oder auch ein Oberschenkelhalsbruch auf übermäßigen Knochenschwund hin: Osteoporose.

"Das muss aber noch lange nicht heißen, dass ein Arzt auch die Diagnose stellt", sagt die Vorsitzende des Kuratoriums Knochengesundheit, Jutta Semler. Die Fachärztin für Innere Medizin und selbst Betroffene weiß, wovon sie spricht: "In meine Sprechstunde kommen Patienten, die schon eine Reihe von Knochenbrüchen hinter sich haben, ohne dass jemand an Osteoporose gedacht hat." Nach Jutta Semlers Erfahrungen wird nur knapp die Hälfte der Osteoporose-Patienten in Deutschland überhaupt medizinisch behandelt. Von der Knochenstoffwechselerkrankung seien derzeit etwa ein Drittel der Frauen nach den Wechseljahren, zunehmend aber auch Männer betroffen.

"Viele Knochenbrüche werden vorschnell als unfallbedingt abgetan", bedauert Jutta Semler. "Aber knochengesunde Menschen brechen sich selbst beim Ausrutschen auf der Treppe oder beim Fallen und Abstützen mit der Hand in der Regel nicht gleich die Knochen."

Das Kuratorium Knochengesundheit rät, auf Anzeichen für Osteoporose zu achten. Das könnten anhaltende Rückenschmerzen oder ein Schrumpfen der Körpergröße sein.

Wird eine der nachstehenden Fragen mit "Ja" beantwortet, müsse das noch nicht Osteoporose sein, eine Abklärung beim Arzt wird jedoch empfohlen:

o Sind Sie mehr als vier Zentimeter kleiner geworden?

o Leiden oder litten Sie an akut aufgetretenen anhaltend starken Rückenschmerzen?

o Fallen oder stürzen Sie zwei Mal oder mehr innerhalb von sechs Monaten?

o Hatten Sie einen oder mehrere Knochenbrüche aus geringfügigem Anlass?

o Haben Sie Verwandte mit Osteoporose und / oder Rundrücken, Unter-, Wirbelkörper- oder Schenkelhalsbruch?

o Haben Sie über sechs Monate lang jeden Tag 7,5 Milligramm oder mehr Prednisolon oder gleichwirkendes Kortisonpräparat eingenommen?

o Haben Sie Untergewicht oder eine ungewollte Gewichtsabnahme?

o Nehmen Sie täglich weniger als 1 000 Milligramm Kalzium zu sich?

o Essen Sie weniger als zwei Mal wöchentlich Seefisch und / oder tanken Sie weniger als ein Mal wöchentlich Sonnenlicht im Freien?

o Für Frauen nach den Wechseljahren: Hatten Sie weniger als 30 Jahre regelmäßig Ihre Periode?

Bereits der Fragenkatalog deutet an, wodurch Osteoporose vorgebeugt werden kann: Kalziumreiche Ernährung und Bewegung. So ist es nach den Worten von Jutta Semler wichtig, durch körperliche Aktivität die Muskeln aufzubauen. Das stärke die Knochen.

Bei der Osteoporose-Behandlung setzen die Ärzte auf eine Kombinationstherapie aus einem Bisphosphonat, Kalzium und Vitamin D. Damit könnten schmerzhafte Knochenbrüche verhindert werden und die Lebensqualität ließe sich deutlich verbessern. Doch laut Kuratorium Knochengesundheit erhalten nur zehn bis 15 Prozent der Betroffenen eine dem Stand der Wissenschaft entsprechende Therapie. Nach einer Studie senkt bei Frauen mit niedriger Knochenmasse eine dreijährige Behandlung mit täglich zehn Milligramm Bisphosphonat das Risiko für Oberschenkelhalsfrakturen um gut die Hälfte.

Näheres im Internet unter:

www.osteoporose.org