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Orthopädie + Reha-Technik Orthopädie + Reha-Technik: Messe bietet Hilfe für den Alltag

Von Kerstin Metze 02.05.2006, 11:01

Halle/MZ. - Silber-Socke

Eine der Neuentwicklungen kommt aus dem in Hohenstein-Ernstthal ansässigen Strumpfwerk Lindner socks. Hinter den neuen Strümpfen, deren Entwicklung erst im Dezember vergangenen Jahres abgeschlossen wurde, verbergen sich mehr als nur Fußwärmer: Das Produkt aus der Health Collection wird auch den erhöhten Ansprüchen von Diabetikern gerecht. Dabei kommt ein besonderes Verfahren zur Anwendung, das die Bildung von Druck- und Scheuerstellen an den Füßen und Beinen vermindert. In Zusammenarbeit mit führenden deutschen Forschungsinstituten wurde ein Baumwollgarn hergestellt, in dem eine geringe, aber sehr wirkungsvolle Menge Silber-Ionen eingelagert ist. Diese patentierte silberhaltige Baumwollfaser verfügt über spezielle antibakterielle und antifungizide Eigenschaften.

Individuelle Schuhe

Die in Schönefeld bei Berlin ansässige Firma T & T medilogic arbeitet seit 1992 auf dem Gebiet der Biomechanik. Auf der Messe präsentiert das Unternehmen die Druckmessplatte "Basic", die schnell und einfach wichtige anatomische Merkmale des Fußes ermitteln kann. Mit Hilfe von 2 048 Drucksensoren, die sich auf der rechteckigen Platte befinden, werden die Daten zur Druckverteilung und zum Zustand des Fußes per USB-Kabel direkt an den Computer weitergeleitet. Eine passende Software visualisiert die Ergebnisse in zwei- und dreidimensionalen Farbgrafiken. Die Erfassung der Druckverteilung ist eine wichtige Voraussetzung für Orthopädie-Schuhtechniker, denn sie ermöglicht eine optimale Herstellung des individuellen Schuhs.

Tuchschale

Die Firma Reha-Technik Möller GmbH aus Rostock stellt eine Weiterentwicklung seiner mit dem Innovationspreis des Deutschen Erfinderverbandes ausgezeichneten Tuchschale vor. Die bewegliche, in sich veränderliche Tuchschale lässt sich sowohl nach hinten als auch nach vorn auf die Transportrollen kippen. Diese Aufrichtfunktion der flexiblen, aus Schaumstoff produzierten Tuchschale ermöglicht es Patienten, eine vorgeneigte Körperhaltung einzunehmen, was beispielsweise das Abhusten erleichtert.

Therapiestuhl

Der SiiS-Therapiestuhl der Firma Thomashilfen in Bremervörde verhilft vielen Kindern mit Handikap zu einer stabilen, aktiven Sitzhaltung. Die Patienten nehmen auf einem festen Sitzblock Platz. Beckenbereich, Oberschenkellage und die kleine Rückenstütze sind ergonomisch geformt und fordern eine aufrechte Haltung heraus.

Das Fehlen seitlicher Lehnen trainiert den gesamten Bewegungsapparat und Gleichgewichtssinn. Höhenverstellbare Impulskugeln im Bereich der Stuhllehne lassen die Kinder ihre Rückenhaltung bewusst wahrnehmen.

Reha-Buggy

Bei der Konstruktion der modernen Reha-Buggys "Swifty", vertrieben von Thomashilfen in Bremervörde, wurden ganz gezielt die Vorstellungen der Eltern einbezogen. Kugelgelagerte Schwenkräder sorgen mühelos für Wendigkeit. Die feste Sitzplatte bietet notwendige Stabilität. Sitztiefe, Unterschenkellänge und Oberkörperbegurtung sind flexibel regulierbar, so dass individueller Komfort kindgerecht gewährleistet ist.

Komplettiert wird das Angebot durch ein umfangreiches Sortiment an therapeutischem Zubehör wie Gurtsysteme, Sitzhose oder Wetterschutz.

Sichere Rollen

Als Neuheiten führt Sorg-Rollstuhltechnik unter anderem die Rückroll-Sperre und die Fußraste für Spastiker auf der Messe vor. Eine weitere Innovation sind Transit-Sicherheitsräder. Sicherheitsräder sind normalerweise fest hinter den großen Antriebsrädern montiert und verhindern ein Kippen. Wollte der Rollstuhlfahrer einen schmalen Zugang oder andere Engpässe passieren, war es bisher notwendig, die großen Antriebsräder abzubauen und durch kleine Transiträder zu ersetzen. Sorg hat eine Einheit entwickelt, die hinter den Antriebsrädern fest montiert und über drei Stufen nach unten zu klappen ist. Nur noch auf den kleinen Transiträdern fahrend, ist jede Engstelle passierbar, danach können die großen Antriebsräder wieder leicht montiert werden.

Gelenk-Messgerät

Die Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe (TEG) präsentiert in Leipzig ein neuartiges Gelenkmessgerät zur Bestimmung des Kompromissdrehpunkts natürlicher Gelenke. Für bestimmte Erkrankungen, Verletzungen oder angeborene Behinderungen an Gelenken kann es notwendig werden, zur Stützung und Führung des geschädigten Gelenks eine Orthese anzupassen. Zur optimalen Anpassung ist es notwendig, den Kompromissdrehpunkt des natürlichen Gelenks zu erfassen. Dafür wurde von der Fraunhofer TEG ein neuartiges opto-mechanisches Anzeigesystem entwickelt, mit dem sich der Kompromissdrehpunkt präzise auf der Haut darstellen lässt. Eine optimal sitzende Orthese ist mit diesem Verfahren garantiert.

Künstliche Glieder

Die Ortho-Reha-Neuhof GmbH ist ein Großhandel für Orthopädie- und Rehatechnik. Prothesen wie das Synergy-Knie oder der Utah Arm 3 werden in Leipzig erstmalig auf einer Messe vorgestellt. Die myoelektrische Prothese Utah Arm 3 fällt durch ihre hohe Funktionalität auf. Der Armstumpf, auf dem die Prothese befestigt ist, sendet elektromagnetische Signale aus, als sei der fehlende Arm noch da. Diese aktivieren das künstliche Glied entsprechend. Mit seiner proportionalen Steuerung ermöglicht der Utah Arm 3 eine simultane Benutzung von Hand und Ellenbogen. So kann der Träger zum Beispiel gleichzeitig den Ellenbogen strecken und nach etwas greifen. Verloren gegangene Fähigkeiten können dadurch wieder erlernt werden.

Brustprothese

Die Firma Amoena blickt auf eine über 30-jährige Erfahrung im Bereich Brustprothetik, Dessous und Bademode für brustoperierte Frauen zurück. Auf der diesjährigen Orthopädie-Messe stellt Amoena eine neuartige Prothese mit Zweifachwirkung vor. Der Climate Control Gelkern reguliert die Temperatur zwischen Haut und Prothese, während eine weiche Stoffumhüllung Hautfeuchtigkeit aufnimmt. Die außergewöhnlich leichte Prothese findet ihren Platz in den passenden Amoena-Dessous.