Nasse Ohren bei Kindern vermeiden
München/dpa. - Eltern sollten darauf achten, dass die Ohren ihrer Kinder nach dem Baden wieder trocken werden. Das Wasser weiche die Haut im Gehörgang auf, so dass Keime leichter eindringen können.
Das sagt Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in München. Für die Vermehrung von Krankheitserregern sei das warme und feuchte Klima im Ohr ein idealer Nährboden. So kann eine schmerzhafte Mittelohrentzündung entstehen. Diese sei eine typische Erkrankung der Sommerferien - in denen Kinder viel baden.
Wenn das Kind den Kopf jeweils auf eine Seite neigt, kann das Wasser leichter abfließen. Mit der Handtuchecke oder einem Wattestäbchen können Eltern den äußeren Gehörgang abtupfen, sollten aber nicht damit eindringen, denn die aufgeweichte Haut ist sehr empfindlich. Vor allem bei windigem Wetter am Strand sollte der Gehörgang nicht lange feucht bleiben. Treten wiederholt Infektionen auf, sollten Kinder beim Baden eine Kappe tragen.
Säuglinge und Kleinkinder erkranken häufiger, da bei ihnen die Kanäle, die vom Rachen beziehungsweise vom Ohr ins Mittelohr führen, kürzer als bei Erwachsenen sind und leichter verstopfen. Zwei Drittel aller Kinder haben bis zum dritten Lebensjahr schon mindestens eine Mittelohrentzündung mitgemacht. Eine Mittelohrentzündung kündigt sich oft durch Jucken und Druckgefühl am Ohr an und steigert sich meist in der Nacht zu einem heftigen Schmerz. Dieser kann mit Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen einhergehen.
Kleine Kinder werden quengelig, wollen nicht mehr essen, fassen sich ans Ohr oder werfen den Kopf hin und her. Viele Kleinkinder mit Ohrenschmerzen sträuben sich auch dagegen, eine Mütze aufzusetzen. Da eine Mittelohrentzündung chronisch werden und im schlimmsten Fall zu einer schweren Hörstörung führen kann, sollten Eltern bei einem Verdacht immer den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen.
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