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Mücken, Wespen & Co. Mücken, Wespen & Co.: Insektenstichsalbe sparsam verwenden

Von Juliette Ritz 19.08.2004, 12:50

Hamburg/Regensburg/dpa. - Nachts halten sie surrend ihre Opfer vom Schlafen ab, Stiche teilen sie rund um die Uhr aus: Mücken und Schnaken lieben die feucht-warme Sommerluft.

Bei den derzeitigen Temperaturen dauert es nur eineinhalb Wochen, bis der Nachwuchs schlüpft - und nach den jüngsten Regenfällen vermehren sich die Blutsauger explosionsartig. Besonders wer in der Nähe von Seen oder Flüssen wohnt, hat es momentan schwer, sie sich vom Leib zu halten. Einige Kniffe erleichtern das Leben in der Mückenzeit dennoch.

«Das beste Mittel gegen Mücken sind Schreckstoffe, so genannte Repellents», erklärt Andreas Rose, Mückenforscher an der Universität Regensburg. Die Mittel sind als Sprays oder Cremes erhältlich. «Wichtig ist, sie flächendeckend auf die Haut aufzutragen», rät Rose. Denn Mücken finden die Stellen, die nachlässig behandelt wurden.

Auch ätherische Öle wie Zitroneneukalyptus wirken abschreckend auf die kleinen Plagegeister. «Chemische Substanzen halten jedoch wesentlich länger auf der Haut», sagt Rose. Vier bis fünf Stunden bieten chemische Schreckstoffe zuverlässigen Schutz gegen Mücken. Wer sicher gehen will, sollte dann erneut cremen oder sprayen.

Allerdings sollten die Mittel nicht zu sorglos angewandt werden: «Repellents sind für Kinder nicht ungefährlich», warnt Michael Zinke, Sprecher des Landesverbandes Hamburg im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Auf keinen Fall sollte das Gesicht eingecremt oder -gesprüht werden: «Sie können die Produkte höchstens an Armen und Beinen auftragen.» Zinke rät zu den bewährten Verfahren, vor den Fenstern Fliegengitter anzubringen und abends bei Licht im Zimmer die Fenster zu schließen.

Citronella-Kerzen, Zitronen, «Mückenpiepser» für die Steckdose sowie UV-Licht-Lampen, in denen die Insekten verschmoren, eignen sich laut Biologe Rose dagegen nicht zur Mückenabwehr: «Wir haben in Versuchen festgestellt, dass die nichts bringen. Im Gegenteil: Auf die Piepser haben sich die Mücken sogar draufgesetzt.» Ultraviolettes Licht lockt zwar friedliche Insekten wie Nachtmotten und Fliegen an, doch Mücken und Schnaken bleiben ihm fern.

Wer einen oder sogar mehrere Stiche erhalten hat, sollte gegen Juckreiz und die Schwellung eine Insektensalbe mit Antiallergikum auftragen, empfiehlt Zinke. Joachim Weiß, Hautarzt und Allergologe in Hamburg, weist jedoch darauf hin, dass dies unerwünschte Folgen haben kann: «Örtlich wirksame Antihistaminika, wie sie in vielen Salben enthalten sind, können Kontaktallergien verursachen.»

Zudem ist die Wirksamkeit der Insektenstichsalben laut Weiß gering. Er rät stattdessen zur Kühlung: Kaltes Wasser oder Eis helfen bei Juckreiz. Aber auch die Zwiebel, ein altes Hausmittel, könne helfen. «Sie kühlt und lindert die allergische Reaktion auf den Stich», so Kinderarzt Zinke. Ebenfalls empfehlenswert ist Spucke, da sie desinfiziert.