Medizin Medizin: Merkzettel für den Krankenhaus-Aufenthalt
Halle (Saale)/MZ. - Damit die Zeit im Krankenhaus bestmöglich verläuft, sollte man schon bei der Aufnahme alle medizinischen Informationen über die eigene Gesundheit parat haben, empfiehlt die Bereichsleiterin Patienten-Information am Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin in Berlin, Corinna Schäfer: "Nicht nur Versicherungskarte und Einweisungsschein, sondern auch Ihren Impfpass, Diabetes-, Allergie- oder Makumar-Ausweis, mögliche Röntgenbilder, und vor allem auch eine Liste der Medikamente, die Sie einnehmen."
Arzt braucht den Überblick
Um unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen auszuschließen, müssten die Klinikärzte einen Überblick haben, welche Mittel ein Patient nimmt, auch rezeptfreie Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel wie Zink oder Eisen gehörten auf die Liste.
Bei einem geplanten Aufenthalt empfiehlt Hans Ditzel von der Geschäftsstelle der Hessischen Krankenhausgesellschaft darüber hinaus, auf der Website der ausgewählten Klinik vorab die Patienteninformationen anzuklicken: "Die sind online inzwischen allgemeiner Standard und eine gute Möglichkeit, sich auf Besonderheiten wie Abholservice oder bestimmte Besuchszeiten einzustellen."
Damit die Zeit in der Klinik so angenehm wie möglich verläuft, sollten Patienten Nachtwäsche dabei haben, in der sie sich wohlfühlen und sehen lassen können und möchten, aber auch bequeme Freizeitkleidung sowie leicht an- und ausziehbare Schuhe für Wege innerhalb des Krankenhauses. Seife, Zahnputzzeug und Handtücher würden zwar bei Bedarf gestellt. Heimischer fühle man sich aber sicher mit den eigenen Toilettenartikeln. Als noch wichtiger für das Wohlbefinden schätzt Khan Naseer Khan, der Leiter der Stabstelle Zentrales Case Management des Frankfurter Universitätsklinikums, medizinische Hilfsmittel wie Gehstöcke, Brillen und Hörgeräte ein: "Die werden oft vergessen und dann sehr vermisst."
Auf keinen Fall sollten Krankenhauspatienten größere Mengen Bargeld, teuren Schmuck oder das neueste Smartphone mitbringen, sagt Ditzel: "Leider besteht auch im Krankenhaus die Gefahr, dass etwas wegkommt, während man zum Beispiel zu einer Untersuchung oder Behandlung unterwegs ist." Auch Essen mitbringen ist nur begrenzt möglich: "Gegen etwas frisches Obst oder dergleichen wird kaum ein Krankenhaus Einwände haben", meint Ditzel. Mahlzeiten selbst mitbringen oder gar anliefern lassen, dürften Patienten allerdings nicht. Der Pizza-Bote müsse draußen bleiben.
Handy-Verbot gelockert
Während Handys noch vor einigen Jahren strikt verboten waren, dürfen Patienten und Besucher heute in vielen Kliniken außerhalb des Operations- und Intensivbereiches mobil telefonieren. "Die Befürchtung, dass medizintechnische Geräte von der Handy-Strahlung gestört werden, hat sich in den meisten Fällen als unbegründet erwiesen", erläutert Ditzel. Dort, wo Mobilfunk nicht erlaubt sei, hätten Patienten fast immer die Möglichkeit, per Festnetz vom Bett aus auf eigene Rechnung zu telefonieren.
Die gestiegene Toleranz gegenüber Funk-Kommunikation habe auch dazu geführt, dass immer mehr Kliniken eine WLAN-Nutzung ermöglichten, sagt Khan. Auch im Umgang mit anderen Medien ist heute deutlich mehr drin als früher. Radio und Fernseher am Bett - oder zumindest die Anschlüsse dafür - gehörten zum Standard, sagt Ditzel. Ebenso aber auch die Unterbringung in Zwei-, Drei- und manchmal auch Vierbettzimmern. "Da ist Rücksichtnahme gefordert." Radio und Fernseher sollten grundsätzlich nur mit Kopfhörer betrieben werden, die meist vor Ort erworben werden könnten.