Medikamentenkauf im Internet: Anbieter genau prüfen

Berlin/dpa. - Beim Kauf von Medikamenten im Internet sollten Verbraucher den Anbieter unter die Lupe nehmen. Die Gefahr, auf Fälschungen hereinzufallen, sei dort groß, sagte Manfred Schubert-Zsilavecz von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) in Berlin.

Seriöse Versandapotheken seien aber von unseriösen Anbietern durchaus zu unterscheiden. So sollten Kunden etwa prüfen, ob es auf der Webseite ein vollständiges Impressum gibt. Wichtig ist laut Schubert-Zsilavecz auch, dass eine Telefonnummer für Rückfragen genannt wird. Zudem sollten Verbraucher darauf achten, ob der Anbieter auf besonders aggressive Werbung verzichtet und ob er bei rezeptpflichtigen Medikamenten tatsächlich Rezepte einfordert. Orientierung bietet auch das Zertifikat «Sichere Versandapotheke», das der Bundesverband deutscher Versandapotheken (BVDVA) geprüften Mitgliedern verleiht.

Auch wenn die Ware da ist, schauen Verbraucher besser noch einmal genau hin, rät der DPhG-Präsident. Sind die Tabletten in der Originalverpackung oder etwa lose in einer Plastiktüte gekommen? Sehen die Pillen oder die Verpackung ungewöhnlich aus? «Gefälschte Arzneimittel stellen ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Falsche Wirkstoffe oder giftige Inhaltsstoffe können im schlimmsten Fall zum Tod führen.»

Wenn professionelle Fälscher am Werk waren, wird es allerdings schwierig: «Eine gut gemachte Fälschung kann nur im Labor erkannt werden», sagt Magdalene Linz von der Bundesapothekerkammer.

Der Handel mit gefälschter Arznei im Internet hat laut Schubert-Zsilavecz in den vergangenen Jahren zugenommen. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge seien 50 Prozent der online gekauften Medikamente gefälscht. Dabei würden nicht mehr allein sogenannte Lifestyle-Medikamente gegen Haarausfall oder Übergewicht nachgemacht, sondern vermehrt auch Mittel gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs.

Versandapotheken mit Gütesiegel: www.bvdva.de/sichere-arzneimittel.html