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Gesunder Snack to go? Marktcheck mit Fertig-Wraps: Oft nur Teig mit Soße

Wraps sehen oft nach mehr aus, als drinsteckt - Verbraucherschützer sagen, woran das liegt. Warum der Snack auch in Sachen Kalorien nicht der beste Snack ist.

Von dpa 15.10.2025, 10:00
Der hier ist richtig voll, aber viele der untersuchten Wraps beim Marktcheck der Verbraucherzentralen waren viel Teig mit Soße - und wenig Füllung.
Der hier ist richtig voll, aber viele der untersuchten Wraps beim Marktcheck der Verbraucherzentralen waren viel Teig mit Soße - und wenig Füllung. Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-tmn

Potsdam - Sie gibt es im Imbiss am Bahnhof, als Streetfood und sogar im Kühlregal vom Discounter: Wraps sind ideal für unterwegs - ganz ohne Besteck, quasi als Alternative zum Sandwich. Doch hält das zur Rolle gewickelte Fladenbrot mit bunter Füllung auch immer, was es dem ersten Anschein nach verspricht?

Dieser Frage gingen die Verbraucherzentralen in einem deutschlandweiten Marktcheck mit 79 Wraps (zwischen 1,99 und 8,49 Euro) auf den Grund. Warum die vermeintlich gesunde Zwischenmahlzeit nicht immer die beste Wahl ist, erklären die Verbraucherschützer:

Viel Teig und nichts dahinter? Der gemeine schräge Schnitt

Insbesondere in der günstigsten Preiskategorie bis drei Euro fiel auf: Die Anbieter der Wraps schneiden sie so schräg, dass sie immer gut gefüllt wirken. Beim Essen kam bei einigen heraus: Viel Teig mit Soße und wenig Füllung. 

Im Vergleich zu Pizza oder Bowls, bei denen der Belag oder die Komponenten deutlich zu sehen sind, merkt man erst beim Verzehr, wie viel Inhalt sich tatsächlich darin versteckt. „Die Schnittfläche sollte ehrlich zeigen, was man vom Inhalt erwarten kann und nicht über die tatsächliche Menge der Füllung hinwegtäuschen“, sagt Annett Reinke von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Wer es genauer wissen möchte, sollte auf die Nettofüllmenge und die Zutaten achten.

Wenig pflanzliche Alternativen insbesondere für kleines Geld

In den meisten der überprüften Wraps ist entweder Fleisch oder Fisch zu finden. Weniger als jeder dritte Wrap im Check ist vegetarisch oder vegan gefüllt. Wer auf den Preis schaut, findet sogar noch weniger pflanzenbasierte Angebote. In der günstigsten Preiskategorie bis drei Euro, in der die meisten Wraps erhältlich sind, gibt es kaum vegetarische Angebote. Mehr als 90 Prozent dieser Wraps sind mit Fleisch oder Fisch gefüllt. 

Vegetarische Varianten fanden die Verbraucherschützer eher im höherpreisigen Segment, die meist mehr als acht Euro kosten.

Kalorien in Wraps: (k)eine leichte Sache

Im Durchschnitt hatte ein Wrap 450 Kilokalorien pro Portion. Doch: „Einzelne Produkte erreichen sogar über 700 Kilokalorien. Das ist vergleichbar mit einem Döner oder einer Tiefkühlpizza und damit keine leichte Mahlzeit mehr für zwischendurch“, rechnet Annett Reinke vor. 

Hilfreich zur Orientierung wäre ein gekennzeichneter Nutri-Score. Von den untersuchten Wraps war allerdings nur knapp die Hälfte mit dieser farblichen Orientierungshilfe gekennzeichnet. 

Viele Zusatzstoffe und wenig Vollkorn

Bis auf einen Bio-Wrap enthielten alle untersuchten Wraps zahlreiche Lebensmittelzusatzstoffe, die sich überwiegend in den Füllungen befinden. Aber auch der Fladen selbst kann Zusatzstoffe enthalten. Nur drei der 79 Wraps waren mit Vollkornmehl hergestellt. 

Reinke rät: „Wer die Menge an Zusatzstoffen in seinem Essen reduzieren und gleichzeitig den Ballaststoffgehalt und somit das Sättigungsgefühl erhöhen möchte, belegt am besten selbst Vollkorn-Wraps.“

Als gute und gesunde Zutaten nennt sie:

  • Hummus
  • Kichererbsen
  • Linsen
  • Bohnen
  • Tofu
  • Grillgemüse
  • Zwiebeln
  • Gurke
  • Mais

Alles abrunden mit Frischkäse, Kürbiskernen oder Limettensaft. Gewürze und frische Kräuter für den Geschmack nicht vergessen.