Krebs-Patientin Krebs-Patientin: «Ich rege mich nicht mehr über Kleinigkeiten auf»

Hamburg/dpa. - Frage: Wie wichtig ist das Thema Krebs heute noch?
Marion Knaths: Es bestimmt nicht meinen Alltag. Ich fühle michweder krank noch denke ich ständig daran. Die Anteile, die sich ganz normal anfühlen, werden auch immer größer. Am Anfang hatte ich schnell einen Panikanfall, wenn ich mal krank oder schlapp war. Dann kam immer die Angst «Ist das jetzt ein Rezidiv?», und das blieb so, bis das Ergebnis der Untersuchungen kam.
Frage: Wie waren Ihre Erfahrungen mit Ärzten und Krankenhäusern?
Marion Knaths: Unterm Strich positiv. Das Pflegepersonal war ofttoll. Und es ist falsch, die Intensivmedizin zu verteufeln. Sierettet viele Leben. Viele Ärzte sind auch wirklich engagiert, aber es gab auch einige sehr unsensible.
Frage: Was zählt außer guten Ärzten?
Marion Knaths: Ganz wichtig ist ein privates Umfeld, daseinspringen kann. Man braucht jemanden, der einfach mal neben dem Bett sitzt und die Hand hält oder der einem die Einkäufe abnehmen kann, damit die Alltagsroutine funktioniert.
Frage: Ist die eigene Einstellung zur Krankheit wichtig?
Marion Knaths: Die Einstellung alleine kann gegen Krebs nichtsausrichten. Aber ich glaube, wenn ein Patient aufgibt zu kämpfen, wird es schwierig, gesund zu werden.
Frage: Hat der Krebs Sie verändert?
Marion Knaths: Die Kollegen in der Firma haben gesagt «Du bistcharmanter und lustiger geworden». Tatsächlich hatte ich nach der Therapie keine Lust mehr, mich über Kleinigkeiten aufzuregen. Und ich habe ein Gefühl dafür bekommen, ob ich es mit ganz glatten Typen zu tun zu habe oder mit jemandem, der im Leben auch schon einigesmitbekommen hat.
Mit Marion Knaths sprach dpa/gms-Redakteur Andreas Heimann.