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Kranke Lunge Kranke Lunge: Richtige Dosis für Spray

11.01.2009, 16:19

Halle/MZ. - Gisela P., Burgenlandkreis: Vor zwei Jahren wurde bei mir eine Sarkoidose festgestellt und ich bekomme Cortison. Wie sehen Sie das?

Antwort: Die Sarkoidose ist eine Erkrankung, die am häufigsten das Lymphdrüsensystem und die Lunge befällt. Sie kann auch an anderen Orten im Körper vorkommen. Die Cortison-Therapie ist eine gängige Behandlungsmethode. Sie kann zu einer Stabilisierung führen. Die Ursache für die Erkrankung ist unbekannt. Damit es nicht zu einer Verschlechterung mit Vernarbung des Lungengrundgerüstes kommt, sollten Sie sich in eine ständige fachärztliche Kontrolle begeben. Sarkoidose weist übrigens eine hohe spontane Rückbildungsquote auf. Das heißt, die Erkrankung kann sich von allein zurückbilden.

Erich L., Eisleben: Ich bin 77 Jahre alt, habe seit fünf Jahren eine Lungenfibrose und werde deshalb mit Cortison behandelt. Ist das die richtige Therapie oder bleibt mir letztlich nur eine Lungentransplantation?

Antwort: Die Cortison-Therapie ist bei Lungenfibrose die übliche medikamentöse Behandlungsmethode. Sollte eine Therapieumstellung auf andere Präparate notwendig werden, müsste das Ihr Pneumologe entscheiden. Eine Lungentransplantation wäre die allerletzte Möglichkeit, die vor allem bei älteren Menschen mit einer deutlich höheren Komplikationsrate verbunden ist. Abgesehen davon, dass ein Spenderorgan zur Verfügung stehen müsste.

Heinz S., Halle: Bei mir liegt eine Lungenembolie vor. Unter geringster Belastung tritt Luftnot auf. Gibt es Hilfe?

Antwort: Bei einer Lungenembolie handelt es sich um die Verstopfung von Lungengefäßen durch Blutgerinnsel. Es gibt es zwei Möglichkeiten: Das Gerinnsel besteht weiter, vernarbt und verstopft die Blutgefäße weiter. Oder aber das Blutgerinnsel löst sich auf. Es muss geklärt werden, wodurch die Luftnot bei Ihnen bedingt ist, weil auch andere Krankheiten von Lunge und Herz sowie eine Anämie (Blutarmut) dieses Symptom verursachen können. Deshalb empfiehlt sich eine fachärztliche Kontrolle.

Ingrid T., Weißenfels: Mein Mann leidet an Herz-Rhythmusstörungen und an einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Gegen die chronische Lungenerkrankung nimmt er ein Asthma-Spray. Wirkt sich die Lungenerkrankung negativ auf die Herz-Rhythmusstörungen aus? Wie ist in dem Zusammenhang das Asthma-Spray zu sehen?

Antwort: Lunge und Herz hängen eng zusammen. Nimmt die Lunge weniger Sauerstoff auf, erhält auch das Herz weniger Sauerstoff und es kann zu Herz-Rhythmusstörungen kommen. Wird das sogenannte Asthma-Spray in empfohlener Dosis eingeatmet, meist nur einmal früh und abends, lassen sich Lungen- und Herzfunktionen stabilisieren. Aber Achtung: Mancher Patient neigt dazu, infolge der Luftnot über die empfohlene Dosis hinaus zum Asthma-Spray zu greifen. Eine zu häufige Einnahme des Sprays kann eine Zunahme der Herz-Rhythmusstörung zur Folge haben.

Helga B., Dessau-Roßlau: Bei meinem Mann wurde vor drei Wochen eine chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD) festgestellt. Er bekommt nur noch zu 76 Prozent Luft, hat jetzt aufgehört zu rauchen. Dennoch nimmt er die Diagnose auf die leichte Schulter und meint, das Schnaufen beim Treppensteigen sei altersgerecht? Ansonsten merke er nichts.

Antwort: Da das Lungenvolumen Ihres Mannes, das in einer Sekunde ausgeatmet wird, 76 Prozent beträgt, befindet er sich in frühem Stadium der COPD. Das Heimtückische an COPD ist, dass man jahrzehntelang nichts spürt, obwohl die Lungenfunktion abnimmt. Dass dies bei Ihrem Mann der Fall ist, darauf deutet die Luftnot beim Treppensteigen. Rauchen führt häufig zu einem schnelleren Verlust der Lungenfunktion. Wird es aufgegeben, wird dieser schnellere Verlust der Lungenfunktion gestoppt und es kommt zu einem altersgerechten Verlauf. Das sollte regelmäßig fachärztlich kontrolliert werden.

Günther P., Bitterfeld-Wolfen: Ich leide an einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung, nehme entsprechende Medikamente und inhaliere regelmäßig. Darf ich trotzdem mit dem Flugzeug verreisen?

Antwort: In schweren Fällen dieser Erkrankung sollten Patienten besser auf Flugreisen verzichten. Bei leichteren Formen dieser Erkrankung sind Flugreisen allerdings möglich. Halten Sie deshalb Rücksprache mit Ihrem behandelnden Lungenarzt.

Georg B., Leuna: Bei einer betrieblichen Reihenuntersuchung wurden bei mir eine mittelschwere Restriktion und eine leichte Obstruktion festgestellt. Was ist das?

Antwort: Es geht um Einschränkungen der Lungenfunktion. Bei einer Restriktion ist das Lungenvolumen zu klein, während bei einer Obstruktion der Atemstrom vermindert ist.

Marianne W., Mansfeld: Was bedeutet eine pulmonale Hypertonie?

Antwort: Bei einer pulmonalen Hypertonie ist der Druck im Lungenkreislauf zu hoch. Das kann die Folgeerkrankung einer COPD sein. Aber auch andere Ursachen, die in der Lunge liegen, kommen in Frage. Sie sollten sich einem Lungenfacharzt zur Diagnostik vorstellen.

Gudrun H., Merseburg: Ich habe ein Lungenemphysem und mein Herz bekommt zu wenig Sauerstoff. Könnte mir ein Pneumologe helfen?

Antwort: Ein Lungenemphysem kann sich nicht zurückbilden. Erleichterung könnte eine medikamentöse Behandlung zum Weiten der Bronchien bringen. Ansonsten müsste untersucht werden, wie viel Sauerstoff Ihr Blut enthält. Bei Unterschreitung einer bestimmten Grenze kann die dauerhafte Zugabe von Sauerstoff erforderlich sein. Das müsste von einem Lungenfacharzt abgeklärt werden. Grundsätzlich sollte das Vorliegen eines

erblich bedingten Emphysems durch einen Bluttest ausgeschlossen werden. Handelt es sich um eine solche Erkrankung, kann man das fehlende Eiweiß ersetzen und so das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Das fragten die Chatter

Hans-E. fragte: Wie lebt es sich mit einem Beatmungsgerät bei nächtlichen Aussetzern?

Antwort: Das Beatmungsgerät ist sicherlich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, deshalb erfolgt die Einstellung im Schlaflabor. Die meisten Patienten gewöhnen sich aber sehr schnell daran und spüren rasch eine deutliche Besserung ihrer Tagesmüdigkeit und ihres Befindens. Die Beatmungsgeräte sind relativ klein und können auch mit in den Urlaub genommen werden.

Walter fragte: Wenn Tuberkulose (TBC) nur in der Lunge besteht, ist dies dann im Blut oder Urin feststellbar?

Antwort: Die TBC-Erreger im Urin findet man nur bei einem Befall der Nieren und des harnableitenden Systems. Blutuntersuchungen auf TBC gibt es - allerdings wird hierbei nicht direkt der Erreger nachgewiesen. Im Falle eines positiven Test-Ergebnisses kann man davon ausgehen, dass TBC-Erreger im Körper vorhanden sind. Eine Erkrankung an TBC lässt sich dadurch aber nicht beweisen. Die Kosten für diesen Test übernimmt die gesetzliche Krankenkasse derzeit nicht.

Fragen und Antworten notierten Sabine Ernst und Dorothea Reinert.