Kopfschmerzen Kopfschmerzen: Anti-Stress-Training und Sport können helfen

München/Göttingen/dpa. - Kopfschmerzen vom Spannungstyp sind durch ein Druckgefühl am Kopf zu erkennen und werden von Patienten als leicht bis mittelschwer beschrieben. «Dieser Schmerz kann von 30 Minuten bis zu sieben Tagen andauern. Häufig tritt er beidseitig auf, wird durch körperliche Aktivitäten aber nicht verstärkt», erklärt der Mediziner.
«Von der Migräne sind etwa 7 Prozent aller Männer und 13 Prozentaller Frauen betroffen», sagt Schröter. Migräne-Patienten leidenunter sehr schweren Kopfschmerzen. «Am Anfang sind sie noch eherleicht, aber nach und nach werden sie stärker», sagt der Psychologe Thorsten Sieger aus München. Der Schmerz, der meist pochend auftritt, überfällt die Betroffenen wie ein Faustschlag. Begleiterscheinungen, wie Übelkeit und Erbrechen, treten dabei sehr häufig auf. «Typisch für Migräne-Patienten ist, dass sie während einer Attacke kein Licht vertragen», so Sieger.
Die Veranlagung, Migräne zu bekommen, werde wahrscheinlichvererbt, sagt der Wissenschaftler Rüdiger Schellenberg aus Hüttenberg bei Gießen. «Nervenzellen und Hirnstamm sind dabei übererregt und führen zu einer Art chronischen Überaktivität des Gehirns.» Die Attacken können außerdem durch Alkoholkonsum, Stress, Wetterumschwünge oder eine Änderung des gewohnten Schlafrhythmus' ausgelöst werden.
«Bei rund einem Drittel der Betroffenen kommt es bereits einigeTage vor einer Migräne-Attacke zu Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Heißhunger oder Durst», erläutert Schellenberg. Oft verspüren sie auch Schmerzen im Nacken, die sich über die Schläfen bis zur Stirn und dem Auge ausbreiten. Die Attacke selbst kann von vier Stunden bis zu drei Tagen dauern.
Vor einer Behandlung sollte genau bestimmt werden, um welche Artvon Kopfschmerzen es sich handelt. «Eine spezifische Behandlung vonchronischen Kopfschmerzen gibt es jedoch nicht», sagt CarstenSchröter. «Um dem Schmerz vorzubeugen, müssen die Auslöser dafürerkannt und beseitigt werden. Zu ihnen gehören besonders Stress undAngst.»
Der Experte warnt davor, sofort zu Medikamenten zu greifen undrät, zunächst andere Therapien auszuprobieren. «Eine Studie hat zumBeispiel gezeigt, dass Pfefferminzöl, gerieben auf Stirn undSchläfen, eine schmerzlindernde Wirkung hat», so Schröter. Außerdemwürden bei dieser Behandlung wenig Nebenwirkungen auftreten. «Auchein Eisbeutel auf der Stirn oder ein warmes Dinkelkissen im Nackenkönnen Besserung bringen.» Autogenes Training kann ebenfalls helfen.Dieses Verfahren muss aber erst erlernt und dann regelmäßigangewendet werden.
Sollten diese Therapieformen nicht anschlagen, haben Patienten dieMöglichkeit, auf herkömmliche Medikamente zurückzugreifen. Das sollteaber mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. VielenMigräne-Patienten fällt es schwer, Tabletten zu schlucken, da siegleichzeitig unter Übelkeit und Erbrechen leiden. Deshalb gibt eseinige Wirkstoffe zum Beispiel auch als Zäpfchen. Außerdem könnenBetroffene eine Viertelstunde vor dem eigentlichen Schmerzmittel einMedikament gegen Erbrechen einnehmen, das vom Arzt verschrieben wird.
Der Psychologe Thorsten Sieger kann aus seiner Praxis einigeMaßnahmen empfehlen, die chronischen Kopfschmerzen vorbeugen können:«Da Stress und Überanstrengung häufige Auslöser für Kopfschmerzensind, sollte man die erstmal in den Griff bekommen.» Das funktionieream besten mit einem Entspannungstraining, dass in psychologischenPraxen sehr oft angeboten wird. Auch regelmäßiger Sport - etwaSchwimmen, Joggen oder Rad fahren - kann Kopfschmerzen vorbeugen.