Kindersprechstunde Kindersprechstunde: Erste Hilfe bei Stromschlag
München/dpa. - Ist das nicht möglich, muss dieHauptsicherung ausgeschaltet werden. Wer das Kind oder das Stromkabelvorher anfasst, bekommt selbst einen Schlag. Sobald die Stromzufuhrunterbrochen ist, sollten die Eltern einen Notarzt rufen.
Ist das Kind bewusstlos, atmet aber, muss es in die stabileSeitenlage gebracht werden. Atmet es nicht, gilt es, die Atemwegefrei zu machen - durch leichtes Überstrecken des Kopfs nach hintenund Vorschieben des Unterkiefers. Sind dann noch immer keineAtemgeräusche und keine Bewegungen des Brustkorbs festzustellen, mussmit Herz-Druck-Massagen und der Beatmung begonnen werden: Mit demBallen einer Hand 30 Mal auf das untere Drittel des Brustbeinsdrücken, dann zweimal beatmen. Bei Säuglingen setzen Eltern statt demHandballen die Finger und statt der Mund-zu-Mund- dieMund-zu-Nase-Beatmung ein, rät Fendel.
Damit Stromunfälle gar nicht erst passieren, sollten Eltern anSteckdosen Kindersicherungen anbringen und ihre Sprösslinge nie inder Nähe von Elektrogeräten unbeaufsichtigt spielen lassen. «Vorallem mit Wasser sind Fön oder Rasierapparat im Badezimmer besondersgefährlich. Sie sollten deshalb nur ans Netz, wenn sie in Gebrauchsind», rät Thomas Fendel.
Stromunfälle können Verletzungen hinterlassen, die wie kleineVerbrennungen aussehen, hinter denen sich aber möglicherweise schwereinnere Verletzungen verbergen. «Diese Stellen sollten mit feuchten,kalten Lappen gekühlt werden oder unter fließendes kaltes Wassergehalten werden», rät Fendel. «Die Hautverletzungen sollten Elternmit einer sterilen Wundauflage abdecken.»