Infektion mit Chlamydien Infektion mit Chlamydien: Krankheit sexuell übertragbar
Die Chlamydien zählen zu den sexuell übertragbarenKrankheiten. Vor allem junge Menschen, diehäufig wechselnde Sexualpartner haben, könnensich leicht infizieren. Einzig wirksamer Schutzist das Kondom.
Beschwerden im Unterleib, Blutungs-Störungen,Ausfluss oder auch Schmerzen im Schulterbereichkönnen ein Hinweis auf eine Chlamydien-Infektionsein, erklärt Dr. Kaltwaßer. Eine Infektionkönne jedoch auch völlig symptomlos verlaufen.Häufig treten erst Wochen, Monate oder Jahrespäter Beschwerden auf - verursacht beispielsweisedurch eine bereits fortgeschrittene Entzündungder Eileiter.
Gerade diese Symptomlosigkeit mache es schwierig,eine Infektion zu erkennen, weiß die Gynäkologinaus ihrer Praxis. Bei Beschwerden im Unterleib- auch wenn sie nur kurzfristig sind - sollteman deshalb einen Arzt aufsuchen und möglicheUrsachen abklären. Neben der chlamydia trachomatis,von der die Geschlechtsorgane betroffen sind,gibt es auch Chlamydien, die Infektionserkrankungender Atemwege verursachen können. "Wird eineChlamydien-Infektion diagnostiziert, so sollteimmer auch der Partner mit behandelt werden,"sagt Dr. Kaltwaßer. Beim Mann zeigt sich eineInfektion meist durch eine Entzündung derHarnröhre. Beschwerden wie starker Harndrang,ziehende Schmerzen in der Harnröhre, schleimig-eitrigerAusfluss und Brennen beim Wasserlassen könnendurch eine Chlamydien-Infektion verursachtwerden.
Die Chlamydia-Bakterien haben virusähnlicheEigenschaften. Als Wirt suchen sie sich Zellenund sind somit vor der Abwehr des Immunsystemsweitgehend geschützt. Auch kurzfristige Antibiotika-Gabenkönnen ihnen oft nichts anhaben. AmerikanischeWissenschaftler haben nun herausgefunden,dass einige Stämme der Chlamydien auch fürdas Entstehen von Gebärmutterhalskrebs mitverantwortlichsein können. Neben dem so genannten Human-PapillomavirusHPV, der mit dieser Erkrankung in Zusammenhangsteht, kann also auch durch Chlamydien einhöheres Risiko entstehen, an Gebärmutterhalskrebszu erkranken. "Wird diese Krebsart jedochfrühzeitig erkannt, kann Gebärmutter erhaltendoperiert werden", sagt Dr. Kaltwaßer. Wichtigsind dementsprechend regelmäßige Untersuchungenbeim Gynäkologen, der routinemäßig einen Abstrichauf bösartige Zellen untersucht.
Ein Gynäkologe kann eine Chlamydien-Infektionmit Hilfe eines Abstriches von der Harnröhreund bei Frauen zusätzlich am Gebärmutterhalsfeststellen. Wird eine solche Infektion diagnostiziert,so kann sie mit Antibiotika-Gaben über längereZeit wirksam behandelt werden. Eine Mitbehandlungdes Partners ist immer notwendig, um eineerneute Ansteckung zu verhindern.