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Immer mehr Patienten sparen beim Zahnarzt

07.08.2008, 08:29

Konstanz/dpa. - Immer mehr Patienten sparen am Zahnersatz. Viele Menschen würden aus finanziellen Gründen eine Behandlung hinausschieben, zitiert der «Südkurier» die Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung in Baden-Württemberg, Ute Meier.

«Die Patienten sind beim Zahnersatz zurückhaltend. Im Vergleich zu 2004 sank die Zahl der Neuversorgungen um elf Prozent», bilanzierte sie. Da die Kaufkraft in den vergangenen Jahren nachgelassen habe, sparten die Patienten beim Zahnersatz.

Betroffen seien vor allem Menschen, deren Einkommen knapp über der Härtefallgrenze liege und die einen vergleichsweise hohen Eigenanteil zahlen müssten. «Sie neigen dazu, den Zahnersatz aufzuschieben», sagt Meier. Auch bei der Beratung durch die Zahnärzte in den Praxen spiele die Frage der Kosten eine immer größere Rolle.

Überraschend dagegen: Der Trend geht laut Meier hin zu hochwertigem Zahnersatz. «Statt die Grundversorgung der Krankenkassen zu akzeptieren, sparen viele Patienten lieber für eine hochwertige, aber auch teure Brücke oder Prothese», sagt die Zahnärztin.

Nach Angaben des «Südkurier» spiegelt sich die Zurückhaltung beim Zahnersatz bei den Kassen wieder. «Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen lagen beim Zahnersatz im Jahr 2007 um 19 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2004, als das neue System der Festzuschüsse eingeführt wurde», zitiert die Zeitung aus einer Mitteilung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.