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Hirnbluten nach Headbanging Hirnbluten nach Headbanging: Ärzte warnen vor wildem Kopfschütteln

16.08.2014, 11:58
Für viele Heavy-Metal-Fans Headbanging bei Konzerten geradezu Pflicht. Allerdings kann das wilde Schütteln des Kopfes im Takt der Musik gefährliche Nebenwirkungen haben.
Für viele Heavy-Metal-Fans Headbanging bei Konzerten geradezu Pflicht. Allerdings kann das wilde Schütteln des Kopfes im Takt der Musik gefährliche Nebenwirkungen haben. dpa/Archiv Lizenz

Hannover/dpa - Das Headbanging bei Konzerten kann für Heavy-Metal-Fans sehr gefährlich sein. Das berichten Ärzte der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) im Fachjournal Lancet. Demnach hat ein 50-Jähriger beim Besuch eines Konzerts der britischen Band Motörhead beim wilden Schütteln des Kopfes eine Hirnblutung erlitten.

Für die Neurochirurgen stellte sich der Fall zunächst als Rätsel dar, denn der Patient berichtete weder von einem Unfall noch von einem Sturz oder Schlag auf den Kopf. Erst durch intensives Nachfragen kam heraus, dass er vier Wochen zuvor bei dem Motörhead-Auftritt Headbanging gemacht hatte.

Die Blutung zwischen Hirnoberfläche und dem Schädelknochen ließ sich über ein Bohrloch in den Schädelknochen entlasten. Dabei wurde für sechs Tage ein Schlauch eingelegt, um die Restflüssigkeit abzuleiten. Auf diese Weise wurde der 50-Jährige seine ständig schlimmer werdenden Kopfschmerzen los. In der Verlaufs-Computertomographie nach zwei Monaten entdeckten die Mediziner dann eine gutartige Hirnzyste (Arachnoidalzyste), die neben dem Headbanging zur Blutung beigetragen haben könnte.

Der Patient hatte nichts von der Zyste gewusst, da sie gewöhnlich keine Beschwerden verursacht. Nach Lancet-Angaben handelt es sich um den ersten beschriebenen Fall, der aufzeigt, dass Headbanging ein sogenanntes chronisches subdurales Hämatom verursachen kann. Bereits bekannte Folgen der abrupten Bewegungen sind Gefäßverletzungen im Kopf, Schleudertraumata, der Bruch von Halswirbeln sowie Verletzungen der Atemwege.

Bekannt ist nur ein Todesfall im Zusammenhang mit Headbanging vor 20 Jahren. Damals starb ein 28-Jähriger während eines Auftritts der Band Aerosmith in Belgien. Er sei offenbar mit einem anderen Besucher unglücklich zusammengestoßen, berichtete die Polizei damals.