Trinkbrunnen am Gymnasium GutsMuths-Gymnasium Quedlinburg: Gesunde Lebensmittel für Schüler
Quedlinburg - Einmal in der Woche bildet sich im Erxleben-Haus, einem von zwei Standorten des Quedlinburger GutsMuths-Gymnasiums, eine lange Schlange von Schülern: Im Flur in der ersten Etage haben die Mädchen und Jungen der Schülerfirma „Korki“ ihren Stand mit gesundem Pausenfrühstück aufgebaut.
Joghurt und Obstspieße sind im Angebot, und, ja, auch Hotdogs. Die gehen immer gut, zumal für einen Euro das Stück. „Lecker“, sagt ein Mädchen. Sie hat Glück, sie steht ganz vorn in der Schlange. Fraglich, ob die Hotdogs heute reichen werden.
„Gesunde Schule“, das heißt für das Gymnasium weit mehr, als nur den Fokus auf Bewegung und Sport zu legen. Gesundheit denken sie viel weiter: Klar, es gibt gesundes und abwechslungsreiches Essen, nicht nur am Stand der Schülerfirma.
Der Lieferant des täglichen Mittagessens muss bestimmte Qualitätsstandards einhalten, etwa kurze Lieferwege, damit die Mahlzeiten so frisch wie möglich bleiben. Deshalb haben sie sich für einen Anbieter aus dem nahen Ballenstedt entschieden - und den dazu verdonnert, jeden Tag auch ein Salatbuffet zu liefern.
Für Schulleiter Dirk Gärtner heißt gesundes Essen aber auch: Mahlzeiten ohne Stress und Druck. Sie haben den Schulalltag so umorganisiert, dass alle Kinder Zeit haben, in Ruhe zu essen. Damit der Speisesaal nicht überfüllt ist, gehen die Klassen gestaffelt. Und: Alle gehen zusammen, auch diejenigen Schüler, die nur Schnitten mitgebracht haben.
„Ein gemeinsames Mittagessen ist auch eine kulturelle Frage“, sagt Gärtner.
Wer sich aufmerksam umschaut im Erxleben-Haus, dem fallen die Trinkbrunnen auf den Fluren auf. Dort können die Mädchen und Jungen sich frisches Wasser zapfen. Trinkflaschen sind während des Unterrichts erlaubt. Eine kleine Revolution: „Auch einige Lehrer mussten erst lernen, dass man in der Stunde trinken darf“, berichtet der Schulleiter, und fügt hinzu: „Ja, warum denn nicht!?“
Das Trink-Projekt, wie sie es nennen, entwickelte sich schrittweise: Erst beschlossen sie, dass die Kinder im Unterricht trinken dürfen, wenn sie sich an bestimmte Regeln halten - so dürfen Flaschen zum Beispiel nicht auf den Tischen stehen.
Daraus entwickelte sich eine Diskussion im Lehrer-Kollegium: Was ist gesund, was nicht? Einige Kinder brachten Cola oder Limo mit, andere hatten Wasser dabei. Heute sind die Süßgetränke verbannt, es gibt Wasser für alle aus den Brunnen. (mz)