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Gesunde Nerven Gesunde Nerven: Bei Kinderwunsch Medikamente nicht eigenmächtig absetzen

26.07.2006, 08:40
Vor einer Reduzierung der Medikamente sollten schwangere Epilepsie-Patientinnen stets ärztlichen Rat einholen.(Foto: dpa)
Vor einer Reduzierung der Medikamente sollten schwangere Epilepsie-Patientinnen stets ärztlichen Rat einholen.(Foto: dpa) ZB

Neuss/dpa. - «Die Gefahr einer Schädigung des Kindes istbei unkontrollierten Krampfanfällen oft höher als das Risiko, das vonder Medikamenten-Einnahme ausgeht», erläutert Karl-Otto Sigel vomBerufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Neuss. Auch psychischkönne der Verzicht auf die Medikamente die Schwangerschaftbeeinträchtigen, weil die Patientinnen möglicherweise in ständigerAngst vor einem Anfall leben.

Wichtig sei aber eine Anpassung der Dosis. «Veränderungen desStoffwechsels während der Schwangerschaft können zu einem Absinkendes Blutspiegels der Wirkstoffe führen», sagt der Neurologe ausUnterhaching (Bayern). Bei leichten und seltenen Anfällen könne nachRücksprache mit dem behandelnden Arzt auch ein Aussetzen der Therapieerwogen werden. Mehr als 90 Prozent der Schwangerschaften bei Frauenmit Epilepsie verlaufen ohne Komplikationen. Bei rund 5 Prozent derPatientinnen tritt den Angaben nach sogar eine Verbesserung derAnfallshäufigkeit und -intensität ein. Nur in etwa 10 Prozent derFälle werden die Anfälle häufiger oder stärker.