Fakten im Überblick Fakten im Überblick: So wird man Organspender

Etwa 10.000 Menschen sind in Deutschland auf ein rettendes Spendeorgan angewiesen. Doch leider sind immer noch die wenigsten von uns Gedanken darüber, ob ihre Organe später verpflanzt werden und somit Leben retten dürfen. Oft sind es Unwissenheit und Angst, die uns zögern lassen. Noch immer bemängeln Experten aus Politik und dem Gesundheitswesen, dem Thema werde zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet.
Doch wie wird man eigentlich Organspender? Das erklärt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrer Homepage.
Intensiv mit dem Thema auseinander setzen
Bevor man den Entschluss fasst, sollte man sich gut informieren und sich intensiv mit dem Thema Organ- und Gewebespende auseinanderzusetzen. Entscheidet man sich dafür, sollte in einem Organspendeausweis festgehalten und möglichst bei den Personalpapieren getragen werden, damit diese auch tatsächlich im Fall der Fälle berücksichtigt werden kann.
Angehörige Informieren
Natürlich sollte man auch mit dem Partner und der Familie über den Entschluss sprechen. Schließlich sind es die Angehörigen, die den eigenen Willen im Fall der Fälle entsprechend berücksichtigen müssen.
2011 gab es bundesweit noch 3917 Organspenden, bis 2014 sank die Zahl jedoch auf 2989.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden bundesweit nur 990 Organe gespendet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1044.
Jugendliche werden angeschrieben
Seit November 2012 werden alle Personen ab 16 Jahren von ihrer Krankenkasse über Organspende informiert. Um die Entscheidung der Jugendlichen zu dokumentieren, legen die Krankenkassen und Versicherungsunternehmen kostenlos Organspendeausweise und Informationsmaterial zum Anschreiben.
Dies Organe eignen sich zur Spende
Doch welche Organe kommen überhaupt für eine Spende in Frage? Herz, Lunge, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Darm und Teile der Haut sowie Hornhaut der Augen, Herzklappen und Teile der Blutgefäße, des Knochengewebes, des Knorpelgewebes und der Sehnen (Gewebe) können gespendet werden. Für eine Knochenmarkspende werden Stammzellen entnommen.
Jeder Mensch kann Organspender werden
Grundsätzlich kommt jeder Interessierte auch in Frage. Jugendliche können ihre Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende ab dem 16. Lebensjahr erklären. Das Einverständnis der Eltern ist nicht notwendig. Eine Begrenzung bis zu welchem Alter eine Spende möglich ist, gibt es nicht. Nur wenige Vorerkrankungen können eine Spende komplett ausschließen. Wichtig ist jedoch immer die Feststellung, dass der Spender Hirntod ist und eine Erlaubnis des Verstorbenen oder der Angehörigen vorliegt.
(jto,dpa)