Elektroschocker gegen Herzinfarkt nichts für Zuhause
Frankfurt/Main/dpa. - Ein Elektroschockgerät gegen lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu hause zu haben, bringt eher wenig. Diese Defibrillatoren können grundsätzlich vor dem plötzlichen Herztod schützen, teilt die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt mit.
Wissenschaftliche Belege für den Nutzen existierten jedoch nur für Projekte, bei denen die Defibrillatoren an öffentlichen Plätzen angebracht sind. So sei etwa der Frankfurter Flughafen mit solchen Geräten ausgestattet worden. Bei Notfällen könne das speziell geschulte Flughafenpersonal das Herz ohne Zeitverlust per Elektroschock wieder in Gang setzen.
Der Nutzen von Defibrillatoren für die Privatwohnung, die zunehmend im Handel erhältlich sind, sei jedoch nicht erwiesen, so die Stiftung. So sei es fraglich, ob zufällig anwesende Freunde oder Angehörige den Defibrillator tatsächlich ohne Zeitverlust bedienen können. Es könne sogar gefährlich sein, wenn sich Laien bei einem Herzinfarkt zuerst mit dem Gerät beschäftigen und die viel wichtigere Reanimation per Herzdruckmassage oder Beatmung vernachlässigen.
Wer sich trotzdem ein solches Gerät zulegen will, sollte sich zuvor mit seinem Arzt beraten, empfehlen die Experten. Auch müsse die Person, die das Gerät handhaben will, eine Schulung durchlaufen.
Informationen über Herzinfarkte: www.herzstiftung.de