Pflanzen-Revival Cola selbst machen aus Colakraut?
Colakraut wird gerade als Zutat für Limonade neu entdeckt. Doch was steckt dahinter? Die Antwort: Eine alte Heilpflanze, von der aber nicht alle Teile verwendet werden sollten.

München - Wer auf der Suche nach Rezepten für alkoholfreie Erfrischungsgetränke ist, stößt im Netz vermehrt auf Anleitungen für selbstgemachte Cola. Die Basis: ein Sirup aus dem sogenannten Colakraut, Zucker und Zitrone, der dann mit Sprudelwasser aufgegossen wird. Colakraut? Ja, richtig gelesen.
Colakraut ist keine neue Züchtung, sondern eine Unterart der Eberraute. Ihr herbes, leicht zitroniges Aroma erinnert geschmacklich und vom Geruch her tatsächlich etwas an Cola, bestätigt Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern. „Die Eberraute ist eine alte Würz- und Heilpflanze, die unter den Namen Colakraut oder Limopflanze gerade ein kleines Revival erlebt“, erklärt die Ernährungsexpertin.
Nur die jungen Triebspitzen verwenden, der Rest ist bitter
Colakraut ist in vielen Gärtnereien erhältlich und gedeiht unkompliziert in Topf oder ausgepflanzt im Beet. Für die Küche sind allerdings nur die jungen Triebspitzen geeignet, da ältere Pflanzenteile eher bitter schmecken.
Die vielseitige Pflanze verfeinert nicht nur selbstgemachte Limonaden, sondern eignet sich auch zum Aufgießen als Tee, zum Verfeinern von Dips und Salaten oder zum Marinieren von Fleisch.
Colakraut ist nichts für Schwangere: Es fördert Wehen
Für das Aroma des Colakrauts sind ätherische Öle und Bitterstoffe verantwortlich. Zu den natürlichen Inhaltsstoffen der Eberraute zählt auch der neurotoxisch wirkende Bitterstoff Thujon. Er findet sich auch in anderen Gewürzpflanzen wie Wermut oder Salbei.
In haushaltsüblichen Mengen ist Thujon beim Kochen gesundheitlich unbedenklich. Schwangere sollten dennoch vorsorglich keine Eberraute verzehren, da der Pflanzenstoff wehenfördernd wirken kann.