Beratung Beratung: Krebsgesellschaft hilft Betroffenen zurück ins Leben
Halle/MZ. - Die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft will dafür kostenfrei und vertraulich Anlaufpunkt sein. Ihr Motto lautet "Durch Wissen zum Leben".
Den Verein, der sich ausschließlich aus Spenden finanziert, gibt es seit fast zehn Jahren. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie viele Ehrenamtliche nehmen sich der Sorgen von Betroffenen an. Vorstandsvorsitzender ist Professor Dr. Hans-Joachim Schmoll, Direktor der halleschen Universitätsklinik für Innere Medizin IV (Onkologie / Hämatologie).
Untergebracht ist die landesweit zuständige Krebsgesellschaft in der halleschen Paracelsusstraße 23, unweit der Rentenversicherungsanstalt. "Krebserkrankten, Angehörigen, Freunden und Bekannten vermitteln wir professionelle Hilfsmöglichkeiten und Beratungsangebote und unterstützen und begleiten so ein Leben mit der Erkrankung", sagt Lothar Braune, Geschäftsführender Vorstand.
Die meisten Fragen ergeben sich den Erfahrungen des Teams zufolge unmittelbar nach der Entlassung des Krebspatienten aus dem Krankenhaus. "Es ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen schwer, mit dem Alltag fertig zu werden", sagt Bianca Zendel. Da gehe es um Pflege, Rentenanträge, Behördengänge, psychosoziale Unterstützung und vieles mehr. Die Diplom-Gesundheitswirtin ist überzeugt, dass die Patienten in der Akutphase in den Kliniken gut betreut werden. "Aber dann, zu Hause, muss vieles neu organisiert werden."
Etwa 1 000 Menschen betreut die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft in jedem Jahr. "Die Anzahl bleibt etwa konstant", sagt die Projektkoordinatorin Bianca Hoffmann. Aber die Dauer und die Intensität der Beratungsgespräche nehme zu. "Es ist einfach so, dass die Ärzte kaum noch Zeit für eine Sozialberatung haben", sagt Lothar Braune. Gern genutzt werde das Lesecafé der Krebsgesellschaft in Halle, in dem sich Interessierte in Büchern informieren können.
Im Land gibt es etwa 110 Selbsthilfegruppen für Krebspatienten. "Sie leisten eine gute Arbeit und geben vielen Halt", sagt Zendel. Von der Krebsgesellschaft bekommen sie fachliche Anleitung und Hilfe bei organisatorischen Fragen. Die Selbsthilfegruppen seien besonders für Krebskranke außerhalb von Halle wichtig. "Im nächsten Jahr planen wir ein Projekt, mit dem wir in Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern noch mehr in der Fläche wirken können", wirft Zendel einen Blick in die Zukunft.
Am 24. Oktober sind alle Interessierten ab 10 Uhr zum Krebsaktionstag 2009 in den Hörsaal der ehemaligen Uni-Frauenklinik in der Magdeburger Straße 24 nach Halle eingeladen. Namhafte Mediziner bieten in kurzen Vorträgen Informationen zu Behandlungs- und Nachsorgemöglichkeiten bei Krebs.
Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft, Paracelsusstraße 23, 06114 Halle,
Telefon: 0345 / 4788 110
Informationen im Internet: www.krebsgesellschaft-sachsen-anhalt.de