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Frostschutz Frostschutz: Südfrüchte richtig durch den Winter bringen

Von Ragah Kamel 26.10.2005, 07:36

Bad Honnef/dpa. - Besonders Freunde von Südfrüchten sollten einiges beachten, um die geliebten Pflanzen gut durch die kalten Monate zu bringen. «Momentan gibt es einen Trend zu mediterranen Gärten.» Daher sind Zitrusfrüchte derzeit sehr beliebt.

Ob die Südfrüchte den Winter überleben, hängt nicht nur von der Pflanzenart und richtigen Pflege, sondern auch von der Region ab. «In rauen Gegenden wie Oberbayern frieren die Pflanzen immer wieder zurück», erklärt die Gartenbauingenieurin Maria Köchel aus Au in der Hallertau. Generell geeignet für den Winter in heimischen Gefilden seien so genannte Pflanzen an der Winterhärte wie Feige und Kakibaum. Auch Granatapfel oder Oliven seien unter Umständen möglich, sagt die Expertin.

Dabei muss jedoch beachtet werden, dass diese Südgewächse maximal minus 15 bis minus 20 Grad überstehen. «Zu empfehlen ist die Bayern-Feige Violetta, denn sie hält den Frost gut aus», rät Claudia Dornbusch, Gartenbauingenieurin bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Köln. Viele Hobbygärtner machten den Fehler und zögen einfach einen Plastiksack über die Pflanze, um sie vor der Kälte zu schützen. «Darunter wird es zu heiß, so dass die Pflanze schwitzt und schnell Pilzkrankheiten bekommt», warnt Dornbusch.

Wichtig sei es dagegen, beim Pflanzen des Feigenbaums einen klimatisch geschützen Platz zu wählen, der nicht an der Ostseite des Gartens liegt, ergänzt Köchel. Mediterrane Gewächse wie Zitrusfrüchte können wiederum gut im Kübel überwintern. Hierbei müsse jedoch beachtet werden, dass die Temperatur um die zehn Grad liegt, rät Henze. Die Wohnstube sei dafür nicht geeignet, da im Verhältnis zu der warmen Temperatur des Hauses die Tage zu kurz seien. «Die Pflanze verliert dann ihre Blätter, und bei Zitruspflanzen kommen die nicht mehr nach», warnt Henze.

Gut geeignet zum Überwintern solcher Pflanzen ist der Wintergarten. Der Raum könne dann allerdings nicht mehr als Wohnzimmer genutzt werden, denn schließlich benötigten die Pflanzen ein mediterranes Winterklima mit einer Temperatur um die zehn Grad. Auch ein unbeheiztes Schlafzimmer mit genügend Helligkeit ist möglicherweise ein geeigneter Platz. Der kühle Keller sei für die Gewächse wiederum zu dunkel, erklärt der Fachmann.

Sollen die Kübelgewächse draußen überwintern, gibt es einige Möglichkeiten, um die Kälte ein wenig abzuhalten. Besonders zu empfehlen seien Strohmatten, da sie zum einen den Frost milderten und gleichzeitig luftdurchlässig seien. Die Matte werde um die gesamte Pflanze angebracht. «Wenn es nicht friert, sollte man die Strohmatte aber abnehmen, damit die Pflanze genügend Licht bekommt», empfiehlt die Gartenbauingenieurin aus Köln.

Wichtig sei außerdem, dass die Wurzeln nicht gefrieren. «Damit von unten kein Frost an die Wurzeln kommt, sollte der Kübel auf einen dicken Styroporblock gestellt werden», rät Dornbusch. Am besten werde der Kübel noch zusätzlich in eine Noppenfolie gewickelt. Ein idealer Platz, um die Kübel geschützt aufzustellen, sei die Hauswand.

Wesentlich unproblematischer ist es dagegen, tropische Obstgehölze durch die kalte Jahreszeit zu bringen. «Guave, Maracuya, Surinamkirsche oder die echte Banane können im warmen Wintergarten oder an einer Glasfront im Wohnraum überwintern», sagt Köchel. Wichtig sei allerdings, dass es im Zimmer sehr hell sei und die Temperatur mindestens 18 Grad betrage.

«Die teuerste Methode, Pflanzen zu überwintern, ist beim Gärtner», erklärt Gartenbauingenieurin Köchel. Hier zahle der Kunde im Durchschnitt 120 Euro pro Quadratmeter und Winterhalbjahr. Dafür werde die Pflanze aber meist abgeholt und zurückgebracht. «Diese Gartenbaufirmen haben spezielle Kälteglashäuser, in denen die Pflanzen ohne Krankheiten oder Blattverlust überwintern», erklärt Henze.