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Freizeit Freizeit: Viel Sport für wenig Geld

Von Nicole Jankowski 26.04.2005, 13:02

Köln/Rüsselsheim/dpa. - Die Frühlingssonne zaubert ein Lächeln auf jedes Gesicht - das beim Gedanken an den Winterspeck unterm Pulli schnell wieder vergeht. Sport treiben wäre gut.

Doch sportlich sein kostet nicht nur Energie, sondern auch Geld, zumindest wenn man Bewegung in erster Linie mit Fitness-Studios und Spaßbädern verbindet. Doch gerade wenn draußen die Sonne scheint gibt es jede Menge Sport auch ohne größere Ausgaben - vom Klassiker Joggen bis zu Exoten wie «Ultimate Frisbee».

«Wenn ich mich bewegen will, brauche ich nichts außer frischer Luft», sagt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Walken oder Joggen hält der Experte für die idealen Sportarten. Die Ausstattung ist preiswert. Ein paar gute Schuhe für rund 60 Euro genügten. Außerdem ist Laufen eine Ganzkörperbewegung: Das Herz-Kreislauf-System wird beansprucht, Muskeln, Bänder und Sehnen benutzt, das Immunsystem gestärkt. 30 bis 40 Minuten sollte der Lauf allerdings dauern, damit auch der Stoffwechsel angeregt wird.

Noch ziemlich unbekannt ist dagegen der Freizeitsport, den der Hamburger Andreas Glindemann ausübt. «Ultimate Frisbee» nennt sich sein Hobby, für das nur zwei Dinge notwendig sind: Die gute alte Frisbeescheibe und ein bisschen Platz.

«Ultimate Frisbee ist wie American Football», erklärt Glindemann, Vorsitzender des Frisbeevereins in Hamburg - eben nur mit Frisbee und ohne Körperkontakt. Ziel des Spiels ist es, die Scheibe in der Endzone des Gegners zu fangen, die sich am jeweiligen Ende des Spielfeldes befindet. «Da sich die Spieler ständig freilaufen müssen, ist "Ultimate Frisbee" ein Laufsport», so Glindemann.

Rope Skipping klingt genauso exotisch wie Ultimate Frisbee - und ist ebenfalls ein alter Bekannter. Seilspringen hieß es früher, und viel braucht man auch für diese Sportart nicht. «Die Seile bestehen aus Kunststoff und haben zwei Griffe, die sich mitdrehen», erklärt Signe Richter aus Rüsselsheim, Landesfachwartin für Rope Skipping beim hessischen Turnverband. Sechs bis sieben Euro kostet so ein Seil, manchmal gibt es günstige Angebote schon für die Hälfte.

Mannschaftssport findet Steffen Gerlings klasse. Seit vier Jahren spielt der 17-Jährige Basketball, seit zwei Jahren trainiert er andere in der Sport-Arbeitsgemeinschaft (AG) seines Gymnasiums. Wenn alle anderen Schüler freitags nach Hause gehen, bleibt Steffen freiwillig länger. Vier Sport-AGs gibt es am Gymnasium Hechingen in der Nähe von Tübingen. Ob Jazztanz oder Basketball - alle werden geleitet von Schülern der Oberstufe, den so genannten Mentoren.

Manchmal zieht Steffen Gerlings mit seinen Freunden auch zum Kicken los. Fußballspielen ohne starre Regeln, überall und immer: Das macht Bolzen aus. «Einen Ball und einen Gegner, mehr braucht man nicht», sagt Thorsten Schaar, Chefredakteur der Internetseite www.bolzen-online.de mit Redaktionssitz in Köln.

Das Tor lässt sich zum Beispiel aus Getränkekisten bauen oder mit Kleidungsstücken markieren. 101 Arten für den schnellen Torbau mit einfachsten Mitteln finden sich auf der Internetseite übers Bolzen. Wenn demnächst also wieder schönes Wetter lockt, zählt keine Ausrede mehr. Mit wenigen Utensilien und ein paar guten Freunden wird für die Strandfigur trainiert. Der Sommerurlaub kommt bestimmt.