Flugbegleiter Flugbegleiter: Mehr als Kellner der Lüfte
Hamburg/dpa. - Vor dem ersten Willkommensgruß im Mittelgang steht intensives Training. «Erst das Eis und dann das Getränk, sonst spritzt es fürchterlich», warnt Ausbilderin Christine Nußbaumer bei dba angehende Kollegen beim Servicetraining. Rund 35 neue Flugbegleiter werden derzeit bei dba geschult.
Die Arbeit bei einer Fluggesellschaft ist nichts für Morgenmuffel: Wenn der erste Flug um 6.00 Uhr früh abhebt, müssen Piloten und Kabinencrew schon eine Stunde früher mit der Vorbereitung beginnen. In der Kabine geht es dabei genauso akribisch und strukturiert zu wie im Cockpit.
Während die Flugbegleiter bei dba auf Grund des Streckennetzes meist abends wieder zuhause sind, geht es für die Kabinenteams bei Airlines wie der Deutschen Lufthansa oft für mehrere Tage auf Reisen. Zu sehr abgehoben sollten Bewerber trotz des himmlischen Arbeitsplatzes bei keiner Airline sein: «Wir prüfen, wie realistisch die Leute im Leben stehen», nennt Lufthansa-Sprecherin Renate Hocke eine Voraussetzung für den Einstieg. Derzeit stellt der Konzern noch nicht wieder ein, führt für aber eine Warteliste.
Bei Air Berlin werden zur Zeit im Rahmen eines Sechswochenkurses knapp 40 angehende Flugbegleiter auf ihren Einsatz vorbereitet. Im Jahr 2005 sollen rund 200 neu eingestellt werden. «Voraussetzung ist ein Mindestalter von 21», sagt Airline-Sprecher Peter Hauptvogel, «außerdem eine abgeschlossene Berufsausbildung, vorzugsweise im Dienstleistungsbereich.»
Einstellungen sind - wie bei anderen Ferienfluggesellschaften - zunächst mit Befristung üblich. Durch den Aufschwung in der Luftfahrtbranche sind die Aussichten zwar insgesamt gut. Der tief greifende Strukturwandel hat aber einige Gesellschaften in finanzielle Turbulenzen gebracht. Der aktuelle Personalbedarf kann deshalb je nach Airline sehr unterschiedlich sein. Interessierte Bewerber sollten bei den einzelnen Fluggesellschaften nachfragen oder die Internetseiten ansehen.
Das Grundgehalt für Flugbegleiter beträgt rund 1500 Euro pro Monat beim Berufseinstieg. Dazu kommen aber noch zahlreiche - vielfach steuerfreie - Zulagen. Auch wer den Beruf nicht sein ganzes Leben lang ausüben möchte, sollte vor einer Bewerbung nicht zurückschrecken. So bieten einige Airlines Modelle an, bei denen ganz bewusst nur befristet - zum Beispiel in den Semesterferien - gearbeitet wird.