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Überziehungszinsen Überziehungszinsen: Software-Panne bei der Deutschen Bank - das müssen Kunden wissen

03.06.2016, 16:27
Eine Störung beim Online-Banking der Deutschen Bank hat am Freitag für Wirbel gesorgt. Einzahlungen und Abbuchungen seien teilweise „doppelt angezeigt oder nicht abgebildet“ worden, hieß es.
Eine Störung beim Online-Banking der Deutschen Bank hat am Freitag für Wirbel gesorgt. Einzahlungen und Abbuchungen seien teilweise „doppelt angezeigt oder nicht abgebildet“ worden, hieß es. dpa

„Deutsche Bank bucht Geld doppelt ab. Kein Durchkommen bei Kundenservice. Was ist los?“, beschweren sich Kunden im Kurznachrichtendienst Twitter. Ein anderer schreibt von „Pannen-Chaos“ und „Aufruhr in der Filiale“. 

Die Bank beschwichtigt und spricht von einem „Darstellungsproblem im Online-Banking“: „Dadurch werden teilweise Einzahlungen und Abbuchungen doppelt gezeigt oder nicht abgebildet“, teilt das Institut in Frankfurt mit. „Keine dieser doppelt dargestellten Zahlungen ist tatsächlich erfolgt.“

Was genau ist passiert?

Kunden berichten von einem „Schock am frühen Morgen“: Auf ihren Kontoauszügen erschienen Abbuchungen vom 1. Juni doppelt. Weil zum Monatswechsel in der Regel höhere Abbuchungen zum Beispiel für Miete, Versicherungen oder Strom fällig werden, rutschten betroffene Konten teilweise ins Minus. Andere Kunden schildern, sie kämen an Automaten nicht an ihr Geld, teilweise seien bargeldlose Zahlungen zum Beispiel an Tankstellen nicht möglich.

Was tut die Deutsche Bank?

Das Geldhaus versichert, es werde mit Hochdruck an der Lösung des Problems gearbeitet. „Wir haben alle möglichen Maßnahmen unternommen, um eine schnellstmögliche Korrektur der Abbildung sicherzustellen. Die Kunden selbst müssen nichts unternehmen – die Korrektur erfolgt automatisch“, erklärt die Bank in einer Stellungnahme.

Auf allen Kanälen bemüht sich die Bank um Schadensbegrenzung. „Entschuldigen Sie bitte die Unannehmlichkeiten :( Wir arbeiten daran, das Problem schnellstmöglich zu beheben“, antwortet das Institut über seinen Twitter-Account.

Tatsächlich habe kein Kundengeld fälschlicherweise die Bank verlassen. Für Geldauszahlungen oder um mögliche offene Fragen zu klären, kündigte die Deutsche Bank am Freitag an, ihre Filialen bis auf wenige Ausnahmen bis 20.00 Uhr besetzt zu halten.

Zahlen Kunden Überziehungszinsen?

Handelt es sich um technische Probleme des Kreditinstituts, dann gilt: Der Verbraucher muss keine Überziehungszinsen zahlen. „Die Verantwortung liegt dann klar bei der Bank“, sagt Julia Rehberg, Juristin bei der Verbraucherzentrale Hamburg. 

Und wie kommen Betroffene jetzt an Geld?

Viele Verbraucher äußerten sich in sozialen Netzwerken verärgert darüber, dass sie an Automaten kein Geld abheben und nicht mit EC-Karte zahlen können. 

Kunden, die Bargeld abheben wollen, rät die Deutsche Bank, dies „am besten, falls möglich, in der Filiale am Schalter“ zu tun.

Wer bei einer bestimmten Bank kein Geld am Automaten bekommt, sollte es an einem Fremdautomaten probieren, rät Rehberg von der Verbraucherzentrale. Entstehen dabei Kosten, müssten diese erstattet werden.

„Ist das Abheben aus technischen Gründen auch bei anderen Bankautomaten nicht möglich, bleibt Verbrauchern derzeit nur als Alternative die Kreditkarte, die Giro-Karte einer anderen Bank oder Bargeld“, sagt Rehberg. (dpa)