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Geld landet im Ausland Neue Masche: Der miese Iban-Trick - So zocken Betrüger Bankkunden ab

Wer derzeit bei Tages- oder Festgeld eine sichere Anlagemethode sucht, kann im Visier von Betrügern landen. Diesen fiesen Iban-Trick nutzen die Kriminellen.

Von DUR 06.05.2025, 11:44
Verbraucherzentrale und Geldinstitute warnen vor einer neuen Betrugsmasche.
Verbraucherzentrale und Geldinstitute warnen vor einer neuen Betrugsmasche. (Symbolfoto: Monika Skolimowska/dpa)

Magdeburg/Halle (Saale). - Betrüger lassen sich immer neue Methoden einfallen, um arglose Bürger um ihr mühsam angespartes Geld zu bringen. Der neueste Trick: Die Täter locken mit falschen Festgeld-Versprechen.

So funktioniert der Betrug mit der Iban

Vor dieser Masche warnen derzeit die Verbraucherzentrale sowie Geldinstitute wie die Sparkasse.

Betrüger geben sich dabei im Internet als Experten für die Vermittlung von Festgeld-Angeboten aus. Sie locken Kunden mit attraktiven Fest- oder Tagesgeldangeboten. Diese Anlagenformen gelten im Gegensatz zu Aktien als relativ sicher und risikoarm.

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"Auffällig ist dabei, dass die präsentierten Konditionen im Vergleich zu Angeboten seriöser Kreditinstitute oder Vermittlungsportale sehr gut sind - gleichzeitig aber nicht utopisch", so die Verbraucherzentrale.

Kunde überweist sein Geld auf das Konto des Betrügers

Sobald die Betrüger Kontakt mit einem potenziellen Opfer haben, schicken sie ein täuschend echt wirkendes Antragsformular einer vermeintlichen Partnerbank heraus.

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Anschließend werden die Opfer auf einen gefälschten Eröffnungsantrag geleitet, der sich scheinbar auf der Webseite der Partnerbank befindet.

In der Regel soll dann der gewünschte Betrag auf Konten mit einer ausländischen Iban überwiesen werden. Das Geld landet zwar auf einem real existierenden Konto, nur ist der Betrüger der Inhaber.

Iban wird nicht mit Namen des Kontoinhabers abgeglichen

"Die Krux an der Sache: Empfängerbanken registrieren die Iban, gleichen diese aber nicht mit dem angegebenen Namen ab. Die Iban stimmt also. Der Name ist hingegen falsch, aber eben für die Überweisung irrelevant. So kann der Betrug unbeobachtet stattfinden", so die Sparkasse.

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In seltenen Fällen bekommt der Kunde nach der Transaktion noch einen (gefälschten) Kontoauszug zugestellt. In der Regel bricht nach der Überweisung aber jeglicher Kontakt ab: Anfragen bleiben unbeantwortet und Online-Zugänge werden nie versendet.

So schützen Sie sich vor dem Betrug

Die Verbraucherzentrale gibt folgende Tipps, wie man sich vor dem Betrug schützen kann:

  • Überprüfen Sie in der BaFin-Unternehmensliste, ob die Festgeldanbieter und Vermittler dort aufgeführt sind und damit eine Zulassung für Finanzdienstleistungen in Deutschland haben. Wenn nicht, ist das ein Anzeichen dafür, dass Vermittler betrügerisch arbeiten.
  • Befindet sich die Geschäftsadresse im Ausland, sollten Sie besonders aufmerksam sein. Recherchieren Sie im Internet nach diesem Anbieter. Aber Vorsicht vor möglicherweise gekauftem positivem Feedback auf Bewertungswebseiten!
  • Schauen Sie sich das Impressum der Webportale oder Beratungsfirmen an. Aber auch ein vollständiges Impressum bietet keine umfassende Sicherheit, weil es falsch sein kann oder es sich um eine Briefkastenfirma handeln könnte.
  • Lassen Sie sich von vertrauenswürdig wirkenden Webauftritten mit vermeintlichen Auszeichnungen und Siegeln nicht in die Irre führen.
  • Erfolgt keine gründliche Legitimationsprüfung durch die Bank im Rahmen der Kontoeröffnung, sollten Sie stutzig werden.
  • Orientieren Sie sich an seriösen Festgeldangeboten und deren Vermittler – dabei können Ihnen die Seiten der Stiftung Warentest helfen.
  • Suchen Sie rechtlichen Rat oder wenden Sie sich an eine Verbraucherzentrale, um zu prüfen, ob überhaupt ein rechtswirksamer Vertrag mit dem Anbieter vorliegt.

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Und auch die aktuelle Zinssituation sollte man im Blick behalten. Denn obwohl die Angebote der Betrüger nicht utopisch sind, rät die Verbraucherzentrale: "Schon bei einem Angebot über ein zwölfmonatiges Festgeld zu 4,25 Prozent Zinsen sollten Sie beispielsweise stutzig werden."