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"Finanztest" "Finanztest": Girokonto wechseln - bei diesen Banken ist es kompliziert

22.05.2017, 14:58
Wie leicht ist es, das Girokonto zu wechseln? Das testete nun die Stiftung Warentest.
Wie leicht ist es, das Girokonto zu wechseln? Das testete nun die Stiftung Warentest. dpa

Schnell und bequem das Girokonto wechseln: Das ist nicht so einfach, wie das „Zahlungskontengesetz“ es versprochen hatte. Das hat nun ein Test der Stiftung Warentest ergeben.

Im September 2016 wurde das Gesetz eingeführt, um einen schnellen Giro-Kontenwechsel zu begünstigen. Es verpflichtet Sparkassen und Banken dazu, einen vereinfachten Wechsel-Service anzubieten und untereinander zu kooperieren. Der bürokratische Aufwand soll für Kunden dadurch minimiert werden.

Kontowechsel warf Schwierigkeiten auf

Doch wie sieht es wirklich bei den Banken aus? Der „Finanztest“ der Stiftung Warentest hat drei zufällig ausgesuchte Banken analysiert. Dazu haben drei Testpersonen jeweils den digitalen Kontowechselservice der Berliner Sparkasse, der DKB und der Comdirect Bank ausprobiert.

Das Ergebnis: Holprig. Bei keiner der drei Banken klappte der Wechsel innerhalb der vorgeschriebenen zwölf Geschäftstage. Auch bei Lastschriftverfahren und Daueraufträgen kam es im Test zu Problemen. Stiftung Warentest urteilt: „Das Ergebnis war durch­wachsen. Zweimal klappte alles gut. Der dritte Wechsel gelang nur, weil die Test­person ihn selbst in die Hand nahm.“

Bei der Hypovereinsbank war der Wechsel am schwierigsten: Bei der Testperson gelang der digitale Wechsel beim ersten Versuch nicht. Erst auf Nachfrage bei einem Mitarbeiter stellte sich heraus, dass eine Freischaltung für HBCI (Homebanking Computer Interface) notwendig sei, was die sichere Übertragung von sensiblen Daten zwischen Banken technisch sichern soll. Nach einem wiederholten Versuch erschienen der Testperson zwar Buchungen auf dem neuen Konto, aber die Liste sei nicht vollständig gewesen, so die Stiftung Warentest.

Kontowechsel selbst in die Hand nehmen

Solche Probleme könnten auch bei Kunden auftreten, die ihr altes Konto bei der Commerzbank, der Consorsbank oder der Targobank haben, heißt es in dem Bericht. Stiftung Warentest beruft sich dabei auf Berichte des Unternehmens „Fino Digital".

In solchen Fällen sollte der Kontowechsel besser selbst in die Hand genommen werden. Die Stiftung Warentest rät außerdem dazu, vor dem Kontowechsel die Verträge der wichtigsten Zahlungspartner mit Adresse und Vertrags- oder Kundennummer bereit zu halten. (chs)