"Equal Pay Day" Lohngefälle bei den Geschlechtern: In diesen Branchen verdienen Frauen immer noch weniger als Männer
Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Dieser soll auf die bestehenden sozialen und ökonomischen Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen aufmerksam machen. Ein Tag zuvor ist der "Equal Pay Day", der symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern darstellt. Und diese ist in einigen Branchen immer noch sehr groß.
Magdeburg/DUR/awe - Der März steht im Zeichen der Gleichberechtigung: "Equal Pay Day" und Weltfrauentag - am 7. und 8. März - sollen auf auf die sozialen und ökonomischen Ungleichheiten und Benachteiligungen von Frauen gegenüber Männern hinweisen. Besonders das Verdienstgefälle ist in einigen Branchen noch immer groß. Der "Equal Pay Day" macht jährlich am 7. März auf diesen "Gender Pay Gap" (geschlechtsspezifisches Lohngefälle) aufmerksam. Dabei unterscheidet man zwischen dem unbereinigten und dem bereinigten GPG.
Lohngefälle von über 28 Prozent
Das Verbraucherportal Vergleich.org hat eine Auflistung erstellt, in welchen Branchen der "Gender Pay Gap" in Deutschland am Größten ist.
- Platz 1: Medientechnologe/in Druck! Mit einem Gehaltsunterschied von 28,66% sind die einstmaligen Buchdruckerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen am stärksten unterbezahlt.
- Platz 2: Rechtsanwaltsgehilfe/in! In diesem durchaus anspruchsvollen Beruf verdienen Frauen 28,29% weniger als Männer – Platz 2.
- Platz 3: Filialleiter/in! Trotz der hohen Verantwortung dieses Berufs liegt die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen hier bei 27,25%.
- Platz 4: Bankkaufmann/frau! Auch im gewöhnlich gut betuchten Bankwesen werden Frauen 23,26% schlechter bezahlt als männliche Kollegen.
- Platz 5: Architekt/in! Der künstlerisch kreative Beruf mit Expertise landet mit 23,05% auf Rang 5 der größten Gehaltslücken zwischen Männern und Frauen.
Lesen Sie hier: Gender Pay Gap 2022 - Frauen verdienen weniger als Männer
Auch in den Berufen Zahntechniker/in, Industriekaufmann/frau, Einkäufer/in sowie Metallbearbeiter/in und Bürokaufmann/frau gibt es Lohngefälle von über 20 Prozent, teilt Vergleich.org mit. Das Verbraucherportal sammelte zahlreiche Daten zu Gehältern in Deutschland und bezog diese aus dem Entgeltaltlas der Bundesagentur für Arbeit.
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"Gender Pay Gap" stellt Lohnunterschiede dar
Der unbereinigte "Gender Pay Gap" umfasst den Durchschnittsverdienst aller männlichen und weiblichen Arbeitnehmer, während der bereinigte GPG den Verdienstunterschied im Hinblick auf vergleichbare Qualifikationen, Erwerbsbiografien und Tätigkeiten darstellt.
Der unbereinigte GPG ist vor allem strukturbedingt und darauf zurückzuführen, dass Frauen häufiger in schlechter bezahlten Branchen arbeiten, sie seltener Führungspositionen erreichen und häufiger als Männer in Teilzeit- und Minijobs arbeiten. Grund dafür sind oft die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen sowie persönliche oder familiäre Verpflichtungen. Generell leisten Frauen wesentlich mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer. Auf den bereinigten GPG lassen sich 29% der Gehaltsunterschiede zurückführen.