Sendungsverfolgung möglich DHL verschickt jetzt auch Päckchen zum Mond

Pakete zu verschicken gehört zum Alltag vieler Menschen: Da werden Geburtstagsgeschenke für die Familie geschickt oder Retouren aus Internet-Käufen versendet – die Lieferungen gelangen dabei bis in die letzten Winkel der Erde. Und nicht nur dort hin. Denn die DHL verschickt jetzt Päckchen auch zum Mond.
Kleines Päckchen zum Mond kostet 400 Euro
Das Bonner Unternehmen will als Partner von verschiedenen US-Unternehmen 2019 eine Raumsonde mit kommerzieller Fracht ins Weltall starten lassen. Jeder kann so persönliche Gegenstände auf den Mond schießen, um sich dort damit zu verewigen – ob ein Foto vom Ex-Freund, eine Haarsträhne des Neugeborenen oder der Ehering. Es darf nur nichts Verderbliches oder Gefährliches sein.
Interessenten können die „Moon-Box“ im Internet bestellen, dort werden verschiedene Größen angeboten: Die kleinste Box ist 1,5 Zentimeter groß und kostet rund 400 Euro, die größte ist 2,5 Zentimeter groß und kostet knapp 1500 Euro. „Die Höhe kann variieren, doch Gewicht ist entscheidend: Wenn Sie einen Kilo in Richtung Mond befördern wollen, schlägt das mit einem Briefmarken-Wert von 1,2 Millionen Euro zu Buche“, erklärt Arjan Sissing, Leiter Corporate Brand Marketing bei der Deutschen Post DHL Group.
Mondlandefähre lässt die Erinnerungen auf dem Mond ab
Die Pakete werden schließlich in einer Kapsel untergebracht, die an der Mondlandefähre „Peregrine Lunar Lander“ befestigt werden. Diese wird von dem Start-Up-Unternehmen „Astrobotics“ in Kooperation mit der DHL, Nasa und Airbus ins Weltall geschickt. „Der Flug ist unbemannt. Nach der Landung auf dem Mond werden die Kapseln los gelassen und verbleiben dort zusammen mit dem Lander auf dem Boden“, so Arjan Sissing. Primär nutzen Wissenschaftler und Unternehmen die Mission, um dort zu forschen oder etwas zu hinterlassen, so Sissing. Für die privaten Sendungen ist bisher nur eine Kapsel geplant. In klassischer DHL-Manier gibt es sogar die Möglichkeit der Sendungsverfolgung.
Relikte für spätere Generationen
Die DHL-Kapsel verbleibt dann vorerst auf der Mond-Oberfläche. Gibt es da keine ökologischen Bedenken? „Wir versuchen die Mondlandschaftsveränderung minimal zu halten. Für künftige Generationen könnten das auch Relikte sein – in Analogie zu dem, was wir heutzutage von den ersten Seefahrern finden“, meint Arjan Sissing. „Wir hoffen, dass die dagelassenen Materialien so wertgeschätzt werden. Eine andere Lösung wäre es, dass wir es schaffen, die Geräte wieder von der Mondoberfläche auf die Erde zurück zu holen. Das ist aber noch eine Zukunftsvision.“ (chs)