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Gleichstellung in der Familienpolitik Mehr Vätermonate beim Elterngeld? Was die DGB-Chefin jetzt fordert

Frauen übernehmen den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit, Väter bleiben oft außen vor. DGB-Chefin Yasmin Fahimi will das ändern – mit mehr Vätermonaten, steuerlichen Anreizen und neuen Freistellungen nach der Geburt. Was hinter dem Vorstoß steckt – und warum er auch für Arbeitgeber wichtig ist.

Von Johanna Uchtmann Aktualisiert: 20.05.2025, 09:37
Kita, Kochen, womöglich noch Kollegen-Stress: Wenn alles zu viel wird, können Mütter die Notbremse ziehen. 
Kita, Kochen, womöglich noch Kollegen-Stress: Wenn alles zu viel wird, können Mütter die Notbremse ziehen.  (Foto: Westend61)

Berlin/dpa. Nach Ansicht der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi sollte es mehr Anreize geben, damit unbezahlte Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen fairer verteilt wird. Das könnte gelingen, «indem es zum Beispiel beim Elterngeld mehr Vätermonate und zehn Tage frei nach der Geburt eines Kindes gibt. Auch steuerliche Anreize können dies fördern», sagte Fahimi dem «Tagesspiegel».

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DGB-Vorsitzende: Care-Arbeit muss gerechter verteilt werden

Nimmt nur die Mutter nach der Geburt des Kindes Elternzeit, der Vater aber nicht, kann sie in der Regel höchstens zwölf Monate Elterngeld in Anspruch nehmen. Nehmen aber beide Eltern Elternzeit, bekommt das Paar für zwei zusätzliche Monate - die sogenannten Vätermonate - Elterngeld gezahlt.

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Reaktion auf Vorstoß der Arbeitsministerin Bärbel Bas

Fahimi reagiert damit auf einen Vorstoß von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD), die auf die Schaffung besserer Arbeitsbedingungen für Frauen pochte, um deren Erwerbstätigkeit zu steigern. «Die Arbeitgeber müssen die Arbeitswelt so gestalten, dass mehr Mütter in Vollzeit arbeiten können», hatte Bas «Bild am Sonntag» gesagt.

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Fahimi lobte: «Der Vorstoß der Arbeitsministerin geht in die richtige Richtung.» Unerwähnt bleiben dürfe aber nicht, dass Frauen zwar weniger Lohnarbeit, gleichzeitig aber einen deutlich höheren Anteil an unbezahlter Sorgearbeit leisteten. «Letztlich bleibt es dabei, dass die Gestaltung der Arbeitszeit eine hochindividuelle Entscheidung ist und es mehr Anreize für eine bessere Aufteilung zwischen den Geschlechtern braucht», sagte Fahimi.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte vergangene Woche in seiner ersten Regierungserklärung die Bürger auf eine «gewaltige Kraftanstrengung» eingeschworen, um das Land wieder wettbewerbsfähiger zu machen. «Wir müssen in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten», betonte er.