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Ausflugstipps für Familien Von Schuhen und Aschekübeln: Sieben außergewöhnliche Museen in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es viele Museen, Ausstellungen und Sammlungen. Darunter auch einige kuriose. Wir stellen sieben außergewöhnliche Orte vor.

Von Ariane Keller Aktualisiert: 21.11.2024, 13:51
Kleine Schühchen aus China für den sogenannten Lotusfuß (Ende 19. Jahrhundert) werden im Schuhmuseum in Weißenfels gezeigt.
Kleine Schühchen aus China für den sogenannten Lotusfuß (Ende 19. Jahrhundert) werden im Schuhmuseum in Weißenfels gezeigt. Foto: DPA

Bevor uns der weihnachtliche Trubel endgültig in seinen Strudel aus Glühwein und Eierpunsch zieht und die Wochenenden mit Weihnachtsmarktbesuchen, Geschenke-Jagd und Basteleien ausgebucht sind, lohnt sich noch einmal ein Besuch im Museum. Wir stellen einige außergewöhnliche Orte vor.

1. Barbie-Puppen erobern das Museum in Aschersleben

Sie ist Hausfrau, Tierärztin, Babysitterin und Astronautin – Barbie ist eben vielseitig. Spätestens seit dem Kinofilm mit Margot Robbie, der Millionen Menschen in die Filmpaläste lockte, wissen wir: Barbie ist eine ikonische Feministin, die einfach alles erreichen kann.

Im Städtischen Museum Aschersleben wird der vielleicht berühmtesten Blondine der Welt nun eine eigene Ausstellung gewidmet. Vom 30. November bis 9. März zeigt Bettina Dorfmann, Besitzerin der weltweit größten Barbie-Sammlung, einen Teil ihrer mehr als 18.000 Puppen umfassenden Kollektion. Die Schau „Zwischen Alltag und Glamour – Die Modewelten der Barbie-Puppe“ reflektiert popkulturelle und gesellschaftspolitische Entwicklungen der langbeinigen Schönheit. Und sie erzählt zudem von ihrer Emanzipation – hat sie ihr Image als Kleiderständer in Plastikpuppenform doch längst abgestreift.

Zur Ausstellungseröffnung am 30. November feiert das Museum seinen berühmten Gast mit einer Motto-Party im pink erleuchteten Museumshof. Im Advent lädt das Museum zudem zu Sonderführungen mit anschließender Filmvorführung ein.

Eine Ecke im Circusmuseum ist dem Circus Krone gewidmet, dessen Ursprünge im Harz liegen.
Eine Ecke im Circusmuseum ist dem Circus Krone gewidmet, dessen Ursprünge im Harz liegen.
Foto: Andreas Schröder

2. Manege frei! im Circusmuseum in Magdeburg

Auf eine fantastische Reise durch die bunte Welt der Zauberer, Artisten, Dompteure und Clowns vergangener Zeiten gelangt der Besucher des Magdeburger Circusmuseums. Die detailreiche und liebevoll zusammengestellte Ausstellung gibt Einblicke in das Leben berühmter Clowns, widmet sich der lebensgefährlichen Kunst der Hochseil- und Luftartistik und dem Schaffen international bekannter Dompteure.

Einen besonderen Platz in dem Museum, das auf 600 Quadratmetern vollgepackt ist mit einem bunten Allerlei, haben die Artisten und die Varieté-Tradition Magdeburgs. Das Museum ist jeden Mittwoch von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Nach vorheriger Anmeldung unter [email protected] ist ein Besuch auch an anderen Tagen und am Wochenende möglich.

3. Mausefallen und Kuriositäten in Güntersberge im Harz

Biedermeier, Jugendstil und Gründerzeit – jede Epoche hat ihre eigenen Möbel. Und eigene Toiletten, mal schlicht, mal aufwendig gearbeitete Holzkonstruktionen. Die können Besucher im Mausefallen- und Kuriositätenmuseum in Güntersberge (Harz) besichtigen. Und nicht nur das. Neben der Sammlung historischer Toilettensitze, der älteste ist circa 500 Jahr alt, gibt es eine beachtliche Nachttopfsammlung zu bestaunen.

Doch nicht nur um das stille Örtchen dreht es sich in dem gemütlichen Fachwerkhaus. Neben den historischen Mäusetötungsvorrichtungen gibt es auch weniger Trauriges zu betrachten. Eine Auswahl seltener Küchengeräte und Spielzeuge zum Beispiel.

Am Samstag und Sonntag finden um 14 und 15 Uhr Führungen statt. Nach telefonischer Anmeldung unter 039488 430 sind Führungen auch wochentags möglich.

4. Lernen wie anno dazumal im Schulmuseum in Hundisburg

„Na toll! Endlich schulfrei und dann soll man sich am Wochenende auch noch ein Schulmuseum angucken.“ Man kann den Nachwuchs förmlich mit den Augen rollen hören. Doch hartnäckiges elterliches Überreden lohnt sich. In dem ältesten Schulgebäude Hundisburgs (Börde), 1704 errichtet, können Kinder und Jugendliche ganz genau sehen, wie gemütlich ihre modernen Klassenräume heute sind.

Besonders deutlich wird das in dem museumspädagogischen Angebot „Historische Schulstunde wie vor 100 Jahren“. Hier werden nicht nur die Fragen beantwortet, wie man damals den Lehrer richtig ansprach, den Griffel ordentlich hielt und den Rechenschieber bediente. Nein, es wird auch nachgemessen, wie lang so ein Rohrstock war.

Das Schulmuseum hat nur mit Führung und nach Voranmeldung unter 03904 2710 geöffnet.

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5. Altes und modernes Design im Schuhmuseum in Weißenfels

Schuhe und Weißenfels – das gehört zusammen wie kalte Füße und puschlige Pantoffeln. Im VEB Kombinat Schuhe arbeiteten zwischenzeitlich 30.000 Arbeiter. Damit war das Kombinat, das, bevor es 1990 aufgelöst wurde, auch Schuhe für den westdeutschen Salamander-Konzern fertigte, einer der größten Schuhproduzenten in Europa.

Kein Wunder, dass im Schuhmuseum, beheimatet im Schloss Neu-Augustusburg, eine riesige Sammlung mit rund 8.000 Paar Schuhen darauf wartet, bestaunt zu werden. Die Ausstellung zeigt wertvolle Stücke vom 17. bis 19. Jahrhundert aus der ganzen Welt von Japan über Syrien bis Südamerika. Aber auch neue, ausgefallene Designerschuhe werden gezeigt. So zum Beispiel ein Modell des Künstlers Kobi Levi, wie es Pop-Ikone Madonna auf ihrer Tour 1990 trug.

6. Süße Sünde im Schokoladenmuseum in Halle

1,5 Tonnen Schokolade verteilt auf ein 17-Quadratmeter-Zimmer. Nein, das ist nicht der vorweihnachtliche Blick in die Wohnzimmer der Deutschen. Die Zahlen beschreiben das Schokoladenzimmer, Teil des Halloren Schokoladenmuseums in Halle. Möbel, Accessoires und Wände sind aus der süßen Köstlichkeit hergestellt. Da würde man sich gerne wie eine Maus durch die Wand knabbern.

In der Erlebniswelt der ältesten noch produzierenden Schokoladenfabrik Deutschlands gibt es aber noch viel mehr zu entdecken. So lädt ein mystischer, in Schwarzlicht getauchter Raum zu einem Ausflug in den südamerikanischen Dschungel und damit zu den Ursprüngen der Kakaobohne ein. Und in der Werkstatt wird jeder zum Chocolatier, der eigene Pralinen kreiert. Ein Vorbild dafür könnte doch die größte Halloren-Kugel der Welt sein. Sie wiegt 200 Kilo und darf leider nicht angeknabbert werden.

7. Auf der Spur der Mülltonne im Hüttenmuseum Thale

Im Hüttenmuseum in Thale wird die spannende Entwicklung von Eisenverhüttung und Eisenverarbeitung von einer Blechhütte im Jahre 1686 bis zum industriellen Großbetrieb des 20. Jahrhunderts gezeigt. Neben den riesigen Dampfmaschinen sind es die kleinen Gebrauchsgegenstände, die hier im Eisenhüttenwerk produziert wurden, die die Aufmerksamkeit des Besuchers erhalten.

Dinge, die man kennt und benutzt, aber von denen man nicht weiß, wie sie hergestellt wurden und werden. Das kann die Emaille-Kanne sein oder die Rührkuchenform. Oder eben die verzinkte Mülltonne. Dem Aschekübel der DDR-Zeit widmet sich eine aktuelle Sonderausstellung noch bis zum 19. Januar 2025.