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Ernährung Ernährung: Tapas-Schälchen trifft Pastateller

Von Carina Frey 29.05.2006, 10:03
«Tapa» heißt die Serie aus der Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Sie ist aber genauso für italienische Antipasti und französische Pasteten gedacht. (Foto: dpa)
«Tapa» heißt die Serie aus der Porzellanmanufaktur Fürstenberg. Sie ist aber genauso für italienische Antipasti und französische Pasteten gedacht. (Foto: dpa) Porzellanmanufaktur Fürstenberg

Fulda/Köln/dpa. - Auch bei den Speisen sei eine Globalisierung zu beobachten. DiePorzellanhersteller haben diese Entwicklung aufgegriffen.

«Der moderne Tisch wird so gedeckt, wie die Speisenfolge esvorgibt», sagt Eva Barth-Gillhaus vom Bundesverband für den gedecktenTisch, Hausrat und Wohnkultur in Köln. Da bei einem mehrgängigen Menühäufig sowohl italienische als auch asiatische, spanische oderdeutsche Gerichte auf dem Speiseplan stehen, werde das klassischeService durch Schälchen, tiefe Pastateller oder Stäbchen ergänzt.

Hinzu kommen neue Formen und Farben: Die Designer entwerfen eckigeund gewellte Teller oder Schalen in Muschel- und Tropfenform. «DieFormspielerei gibt es schon länger, aber es wird immer wilder»,beobachtet Barth-Gillhaus. Ein Beispiel dafür ist Rosenthal in Selb(Bayern): In seiner Studio-Line ist das Unternehmen neue Wegegegangen. Die Kollektion «A la carte» von Robin Platt und Cairn Youngumfasst sechs verschiedene Formen, die auf einem Tisch miteinanderkombiniert werden können. Die Gedecke bestehen aus einem flachen undeinem tiefen Teller sowie einer Schale. Sie sind mal geradliniggeformt, dann wieder verspielt.

Geschwungene Linien finden sich auch bei Villeroy & Boch inMettlach (Saarland). Die Teller der neuen Serie «Flow» ähneln einemTropfen. Neben Tellern und Schalen in unterschiedlichen Formenumfasst das Sortiment auch ausgefallene Elemente: Eine Croutonschale,die sich in eine Suppenschale einhängen lässt beispielsweise.

«Tapa» ist zwar ein spanisches Wort, die gleichnamige Serie ausder Porzellanmanufaktur Fürstenberg ist aber auch für italienischeAntipasti und französische Pasteten gedacht. Die Kollektion derDesignerin Mikaela Dörfel umfasst elf verschiedene Elemente: Nebenrunden Tellern auch länglich geformte Schälchen in unterschiedlichenGrößen, die sich ineinander platzieren lassen.

Während einige Hersteller mit Formen spielen, setzen andere aufFarbe. «Generell wird Porzellan bunter», sagt Eva Barth-Gillhaus. DieIdee dahinter: Der Kunde kann sich die einzelnen Elemente - Tassen,Teller und Schalen - nach und nach kaufen und die Farben kombinieren. Das Konzept ist nicht neu: «Schmeißt Euer Service an die Wand», rietder finnische Designer Kaj Franck schon in den fünfziger Jahren. DieZeit der großen Essservice sei vorbei. Stattdessen sollte GeschirrStück für Stück gekauft werden. Das Resultat war «Teema». Diefinnische Firma Iittala hat die Serie nach wie vor im Programm. Neuhinzu kamen die Farben Olive, Braun und Hellblau und neue Formen: eintiefer Teller beispielsweise - denn auch die Finnen mögen Pasta.

Ein ähnliches Konzept verfolgt Arzberg aus Schirnding (Bayern) beiden Kollektionen «Tric» und «Profi». Teller, Sauciere, Platten undSchalen lassen sich aus verschiedenen Farben einzeln zusammenstellen.Bei «Tric» kamen in diesem Jahr Blau, Orange, Rot und Violett hinzu,uni oder gestreift. «Profi» gibt es künftig in einem warmen Rosaton.Auch bei Thomas aus der Rosenthal-Gruppe findet sich diese Ideewieder. Die Serie «Un:limited» umfasst 15 Teile - vom Dipschälchenbis zur Servierplatte. Auch hier sollen Hellgelb, -grün und -blaumiteinander kombiniert werden.