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Erhöhte Dioxin-Werte im Büffel-Mozzarella

27.03.2008, 15:59

Rom/Brüssel/dpa. - Mozzarella-Krise in Süditalien: In mindestens 25 Käsereien der Region Kampanien sind bei Kontrollen erhöhte Spuren der giftigen Substanz Dioxin in der Delikatesse aus Büffelmilch gefunden worden.

Das geht aus ersten Analysen der Käse hervor, die das italienische Gesundheitsministerium an die EU in Brüssel weitergeleitet hat. Die Werte lägen «leicht über den Grenzwerten», hielt das Ministerium nach einem Bericht der Zeitung «Corriere della Sera» vom Donnerstag (27. März) dazu fest. Die EU-Kommission schloss unterdessen ein komplettes Einfuhrverbot für «Mozzarella di bufala» aus der Region nicht mehr aus.

Rein theoretisch gebe es eine Spanne möglicher Maßnahmen, «die von Schutzmaßnahmen wie der Zurücknahme von Produkten aus dem Markt bis hin zu einem umfassenden Verbot reichen», sagte eine Sprecherin der EU-Behörde. Derzeit warte die Kommission auf komplette und konkretere Informationen der italienischen Stellen. Die von den italienischen Behörden gemeldeten Dioxinwerte für einige Mozzarella-Produkte aus der Region von Kampanien seien «höher als erlaubt, aber nicht unmäßig».

Die Kommission sei zuversichtlich, dass sie bald über die geforderten Informationen verfügen werde. Die italienischen Stellen hätten mittlerweile weitere Angaben gemacht, die noch überprüft würden. Vor allem gehe es der Kommission darum, genaue Auskünfte über die betroffenen Hersteller und Bauernhöfe, Kontroll- und Schutzmaßnahmen zu bekommen. Den bisherigen Informationen zufolge seien die fraglichen Produkte aus vier Betrieben lediglich in Italien verwendet und nicht exportiert worden.

Nach den Überprüfungen waren 83 Büffel-Zuchtbetriebe als Vorsichtsmaßnahme geschlossen worden, gegen insgesamt 109 Personen wird ermittelt. Vermutet wird, dass Büffel verseuchtes Gras in der Nähe illegaler Mülldeponien gefressen haben. Der Müllnotstand in Neapel und Umgebung hatte bereits vor Monaten die Befürchtung ausgelöst, dass Gifte wie Dioxin in die Nahrung gelangen könnten.

Asiatische Länder wie Südkorea und Japan haben die Mozzarella-Importe gestoppt und überprüfen die an ihren Grenzen ankommende Ware aus Kampanien. Die regionalen Landwirtschaftsbehörden der Region erklärten indessen, die Käsereien würden so strikt kontrolliert wie keine anderen im Land. Landwirtschaftsminister Paolo De Castro und Außenminister Massimo D'Alema sprachen von einem «übertriebenen Alarm».