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Eifersucht Eifersucht: Angst um beste Freundin

Von Nina Apin 07.03.2008, 13:31

Frankfurt (Main)/dpa. - Franziska Fehn hat so einen Fall in ihrem Freundeskreis erlebt. Eine Freundin aus der Schule bat die

16-Jährige um ihren Rat: "Sie war traurig und enttäuscht, weil ihre beste Freundin plötzlich keine Zeit mehr für sie hatte", erzählt die Schülerin aus Frankfurt (Main). "Plötzlich hatte sie niemanden mehr, mit dem sie ihre Freizeit verbringen oder Probleme bereden konnte." Der Grund war ein Junge.

Seitdem er auf der Bildfläche erschienen war, herrschte Funkstille zwischen den Freundinnen, die früher jede Minute zusammen verbrachten. Die frisch Verliebte meldete sich nicht mehr oder sagte Verabredungen kurzfristig ab. Und fand sie doch einmal Zeit für ein Treffen oder ein längeres Telefonat, redete sie ständig nur von ihrem Schwarm. "Es ging nur noch um ihn", sagt Franziska. "Meine Freundin fühlte sich total vernachlässigt. Sie hatte das Gefühl, dass sie nicht mehr miteinander reden konnten."

"Viele Mädchen haben Angst, durch eine Beziehung die beste Freundin zu verlieren", beobachtet Eveline von Arx vom Dr. Sommer-Team der "Bravo" in München. Mädchenfreundschaften sind dabei oft viel enger als Freundschaften zwischen Jungen. Anja Gerstberger, Herausgeberin des Online-Jugendmagazins "Juppidu", beschreibt die Besonderheit dieser Beziehung so: "Mädchenfreundschaften sind in der Regel besonders innig und damit auch verletzlich." Mädchen pflegten eine Art Symbiose und suchten nach einer Seelenverwandtschaft im Wesen der Anderen. Wenn die wichtigste Bezugsperson plötzlich das, was sie bewegt und beschäftigt, mit jemand anderem teilt, ist das für die beste Freundin verletzend.

Sie sollte aber versuchen zu akzeptieren, dass sich in der Anfangsphase einer Beziehung erst einmal alles um den neuen Freund dreht, rät Eveline von Arx. Meist stelle die Verliebte nach einer Weile wieder von selbst einen intensiveren Kontakt zur besten Freundin her. Manchmal ist einem Mädchen aber auch gar nicht bewusst, dass sie die Freundschaft vernachlässigt. Dann sei ein klärendes Gespräch nötig. "Vorwürfe und Eifersucht helfen nicht weiter", sagt von Arx und empfiehlt, feste Termine für die Freundschaft einzuführen, etwa einen samstäglichen Stadtbummel.

Solche Regeln helfen allerdings nur, wenn sie auch eingehalten werden. Eine echte Freundschaft beruhe immer auf gegenseitigem Geben und Nehmen, sagt Anja Gerstberger. "Man sollte das Gleiche zu geben bereit sein, was man sich umgekehrt von der Busenfreundin erwünscht." Wer seine Freundschaften nicht pflegt, riskiert, irgendwann alleine dazustehen, sagt "Bravo"-Ratgeberredakteurin Arx. Denn mit der Beziehung kann manchmal ganz plötzlich Schluss sein.