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Effektvoller Kaminersatz Effektvoller Kaminersatz: Neue Windlichter sorgen für Atmosphäre

Von Carina Frey 01.11.2005, 13:30
Wenn der Kamin fehlt: In der Mitte der Tischfeuerstelle «Genion» von Heinze befindet sich eine Brennkammer aus Edelstahl. Sie wird mit einem Gel aus Bioethanol gefüllt. (Foto: dpa)
Wenn der Kamin fehlt: In der Mitte der Tischfeuerstelle «Genion» von Heinze befindet sich eine Brennkammer aus Edelstahl. Sie wird mit einem Gel aus Bioethanol gefüllt. (Foto: dpa) Heinze

Köln/dpa. - Feuerschein sei wie Abendlicht rot - und rotes

Licht mache ein wenig müde und schaffe eine geborgene Atmosphäre. Danicht jeder einen offenen Kamin hat, spielen Windlichter mit Kerzenim Herbst und im Winter eine wichtige Rolle.

In diesem Jahr setzen die Hersteller von Windlichtern verstärktauf Lichteffekte und Schatten. «Oberflächen und Formen sind nichtmehr so puristisch, Ornamente und Dekore liegen im Trend», erklärtEva Barth-Gillhaus vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausratund Wohnkultur in Köln. Und Dieser Trend werde auf Windlichterübertragen. «Da erreicht man den Effekt am besten durch Reliefs undUnterbrechungen.»

In ihrer Serie «earth» setzt die Firma Leonardo aus Bad Driburg(Nordrhein-Westfalen) zwar auf Natürlichkeit, doch spielt auch siemit Texturen. Bei der Herstellung des Glases wird braunes Farbmehleingebracht. Durch Drehungen beim Blasen des Glases entsteht einMuster gegenläufiger, gekreuzter Linien. Wird nun eine Kerze in dasWindlicht gestellt, schimmert es in warmen Tönen. «Durch die Linienerscheint das Licht diffuser», erklärt Sprecherin Isabell Eikel.

Von einer Holzflechttechnik der brasilianischen Indios ließen sichdie Campana-Brüder inspirieren. Aus vielen kleinen Edelstahlstäben,die sie kreuz und quer miteinander verbanden, formten die DesignerSchalen, ein Tischset und Vasen. Ihre Kollektion «Blow up» ist seit2004 bei der italienischen Firma Alessi im Programm. Neu aufgenommenwurde nun ein Windlicht, das aussieht wie pyramidenförmig in einemKamin aufgeschichtete Äste oder gegeneinander gelehnte Mikadostäbe.In der Mitte ist Platz für ein Teelicht oder eine Kerze. Die Flammehinter den Stäben wirft flackernde Schatten.

Einem leuchtenden Lampion gleicht «Ray». Das Windlicht von Koziolaus Erbach (Hessen) sieht aus wie ein in Scheiben geschnittenerPlastikball, der mit etwas Abstand neu zusammengesetzt wurde. DenKern bildet ein Glasgefäß für die Kerze. In den Kanten der Lamellenbündelt sich das Kerzenlicht und wirft wahlweise gelbe, grüne, blaueoder rote Farben zurück in den Raum - je nach Farbe des Windlichts.«Das ist der so genannte Lichtsammeleffekt, der in den Achtzigernsehr populär war», erklärt «Ray»-Designer Jürgen Diehl. Der Name desWindlichts ist Programm: «Ray» bedeutet Lichtstrahl.

Einen warmen und weichen Lichtschimmer erzeugen die Pokalgefäße«Selena» der Firma Lambert aus Mönchengladbach. Die Pokale sind demso genannten Verre fougère - dem Waldglas - nachempfunden. Bei dieserseit dem Mittelalter angewandten Handwerkstechnik sorgt die bei derHerstellung verwendete Asche für eine schimmernde Färbung des Glases.

Bei «Selena» werden statt Asche Pigmente und Silikate beigefügt,die den irisierenden Effekt erzeugen. Die Pokale schimmern wahlweisekupferfarben oder golden. «Die Gefäße werden nach alter Tradition ineiner kleinen Manufaktur in Osteuropa hergestellt. Es sind alleshandgefertigte Unikate», erklärt Michaela Stollarz, Marketingleiterinbei Lambert. «Der irisierende Effekt wird durch Kerzenlicht verstärkt- deshalb eignet sich "Selena" auch als Windlicht.»

Für alle, die keinen Kamin haben, aber trotzdem in ein flackerndesFeuer schauen wollen, bietet sich etwa «Genion» an. Die Feuerstelleder Firma Heinze aus Wuppertal besteht aus einem Glaszylinder. In derMitte befindet sich eine Brennkammer aus Edelstahl, die ein Stücküber dem Glasboden mit den Wänden verschraubt ist. Sie wird mit einemGel aus Bioethanol gefüllt, das angezündet bis zu eineinhalb Stundenlang Flammen wirft. Mit einer Metallplatte kann das Feuer gelöschtwerden - im kalten Zustand ist die Feuerstelle mobil.

Das Lagerfeuer im Glas wurde auf der Lifestyle-Messe «Tendence» inFrankfurt/Main mit einem Designpreis ausgezeichnet. «Es gibtFeuerstellen für den Außenbereich. Die Idee war, etwas für drinnen zuschaffen und den Leuten eine Alternative zu bieten, die keinen Kamineinbauen können», erklärt Melanie König, Sprecherin von Heinze. «Sohat man in kühlen Nächten etwas Wärmendes in der Wohnung.»