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Chirurgiemechaniker Chirurgiemechaniker: Präzise Arbeit und ein gutes Händchen

Von Horst Heinz Grimm 27.05.2005, 18:17

München/dpa. - Einst genügten dem Chirurgen einfache Werkzeuge wie Skalpelle und Zangen. Mit dem Fortschritt der Medizin kommen heute Präzisionsinstrumente zum Einsatz, die unter den Händen von Chirurgiemechanikern entstehen. Es ist ein anspruchsvoller Beruf, wie schon die Ausbildungszeit von dreieinhalb Jahren zeigt.

"Die rasante Entwicklung besonders in der Elektronik erfordert eine fortlaufende Spezialisierung", sagt Rudolf Lehner von der Handwerkskammer München. Wer die Ausbildung anstrebt, braucht keine medizinischen Kenntnisse, dafür aber einen sehr guten Schulabschluss, vorzugsweise die Mittlere Reife. "Und eine Kernbereitschaft zu konsequentem Lernen", hebt Jörg Holweg hervor. Er ist Lehrlingswart der Innung in Tuttlingen und zugleich Inhaber eines Betriebes, der sich auf chirurgische Pinzetten spezialisiert hat.

Die Neigung zu ausdauernder handwerklicher Präzisionsarbeit muss vorhanden sein, ehe man sich für diesen Beruf entscheidet. Dazu kommen gutes räumliches Vorstellungsvermögen zum Lesen von Konstruktionsplänen und eine gute Auge-Hand-Koordination beim Zusammensetzen der Werkstücke. Schon bei der Planung der Lehre sollten junge Leute neben den Inhalten und Anforderungen auf mögliche Weiterbeschäftigung achten, rät Lehner. Zentrum dieser Branche und Sitz der bedeutenden, weit über die Grenzen Deutschland renommierten Betriebe ist der Raum Tuttlingen.

Hier arbeiteten schon um 1 850 "chirurgische Instrumentenmacher", heute ist ein Betrieb weltbekannt für seine hoch entwickelten Endoskope, jene Instrumente, die Tausenden von Medizinern den Blick in den Körper von Patienten ermöglichen.

Die Ausbildung für den Beruf erfolgt im Dualen System. Das heißt in Betrieben und in einer Schule. Die einzige derartige Berufsschule in Deutschland befindet sich in Tuttlingen. "Hier müssen auch alle Prüfungen abgelegt werden", erklärt Kurt Scherfer, der Geschäftsführer der zentralen Innung Chi- rurgiemechanik.

Das Bearbeiten von Metallen, der Umgang mit Maschinen, Werkstoffkunde, Lesen technischer Unterlagen, Elektronik und Optik sind nur einige Punkte, die auf dem umfangreichen Lehrplan der Auszubildenden stehen.

Informationen gibt es auch im Internet unter:

www.steinbeisschule.de

www.chirurgiemechanik.de