Brust regelmäßig zur Krebsvorsorge abtasten
Mainz/dpa. - Frauen sollten zur Krebsvorsorge regelmäßig ihre Brust abtasten - der beste Zeitpunkt dafür ist kurz nach der Regel. «Immerhin werden rund 80 Prozent der Tumore immer noch von Frauen selbst entdeckt», sagte der Gynäkologe Werner Harlfinger in Mainz.
Gerade um schnell wachsende Karzinome frühzeitig zu entdecken, empfehle es sich, einmal monatlich die Brust selbst zu überprüfen. «Das kann Untersuchungen beim Frauenarzt wie eine Mammographie nicht ersetzen, ist aber eine gute Ergänzung», so der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende des Berufsverbandes der Frauenärzte.
Zum Abtasten sollten Frauen sich am besten hinlegen und den Arm hochheben, rät Harlfinger. Dann werde die Brust mit drei bis vier Fingern von außen nach innen abgetastet. Mögliche Anzeichen auf Brustkrebs seien neben Knoten oder Verhärtungen in der Brust auch ein Einziehen der Haut oder einer Brustwarze. Auch Rötungen oder ein «Nässen» der Brustwarze seien Warnsignale.
Bei solchen Anzeichen sollten Frauen sich an ihren Frauenarzt wenden und Veränderungen untersuchen lassen, so Harlfinger. Der Arzt könne die Stelle dann zunächst per Ultraschall überprüfen und bei einem Verdacht auf eine Erkrankung im Rahmen einer Mammographie eine Röntgenuntersuchung vornehmen.
Frauen über 50 Jahren sollten zudem Angebote zu einer kostenlosen Mammographie verstärkt nutzen, da sie das größte Brustkrebs-Risiko tragen, rät die Deutsche Krebsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt/Main. Wie die Gesellschaft in Berlin mitteilte, werde die Untersuchung bislang zu wenig in Anspruch genommen. Knapp 10 Millionen Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren haben den Angaben zufolge alle zwei Jahre Anspruch auf die Untersuchung. Von Mitte 2006 bis Mitte 2007 hätten sich den Angaben zufolge aber nur 740 000 Frauen aus der Risikogruppe untersuchen lassen. Brustkrebs ist laut der Krebsgesellschaft die am weitesten verbreitete Krebsart unter Frauen: Mehr als 55 000 Frauen erkrankten jedes Jahr daran.
Informationen über Krebserkrankungen: www.krebsgesellschaft.de